Ausgelassene Partys mit Gipsy, Rock, Raggae und Soul

Bad Homburg (fch). „Ihr Leute in Bad Homburg seid unglaublich. Ihr wollt Party, und das merkt man“, rief Sänger Raidel Bandera aus Kuba von der Band „Makia“ begeistert ins Publikum. Das aus der Kurstadt und dem Umland kommende Publikum hatte bereits am Vortag eine ausgelassene Party auf der Schlossgarage gefeiert. Den Partysound mit treibenden Ska, Gipsy-Swing, Hippie-Rock und dicken Keule-Balkan-Beats beigesteuert hatten die sechs Musiker der Freiburger Band „Malaka Hostel“.

Der Sound der sieben Mitglieder großen Latin-Band „Makia“ speist sich aus Reggae, Rock, Hip-Hop, Funk, Soul und Cumbia. Passend zur in der Ode an den Tanz Cumbia beschriebenen Wirkung: „Mein Name ist Cumbia, ich bin die Königin. Wo immer ich auftrete, wo immer ich bin, da bleibt keine Hüfte still. Meine Haut ist dunkel wie das Fell meiner Trommeln. In meiner Kehle habe ich eine feine Flöte, die Gott mir gab. Aus Rispenhirse ist sie und riecht nach Tabak und nach Rum. Denn ich komme aus Kolumbien, dem wunderbaren Land, in dem ich geboren wurde“, war das Ergebnis in Bad Homburg. Der so unterschiedliche Mix aus vielschichtigen Rhythmusstrukturen, Melodien und Formen kam auf beiden Open-Air-Konzerten beim Publikum gut an.

Bereits nach den ersten Liedern bewegten sich die Zuhörer im Rhythmus der Musik oder begannen ausgelassen unter dunklen Regenwolken zu tanzen. Kein Wunder, steht doch der Name Makia im hawaiianischen für „alles ist Energie“ sowie Sonnenaufgang. Das griechisch-englische „Malaka Hostel“ kann frei als „das Haus der Freunde“ interpretiert werden. Ganz in diesem Sinne gelang es beiden Bands mit großer Spielfreude und einem unverkennbaren Stil-Mix jeweils eine schöne Party mit ihren Fans zu feiern. Dabei verkündeten die jeweiligen Sänger zur explosiven, musikalischen Mischung auch eindeutige Botschaften. Bei „Makia“ enthalten, die auf Spanisch vorgetragenen Botschaften, Kritik am Kapitalismus, an Korruption und Fremdenfeindlichkeit. Die temperamentvollen Musiker ermutigen ihre Zuhörer dazu, mit dem Herzen zu fühlen, eigenen Träumen zu folgen und sich keine Grenzen zu setzen.

„Malaka Hostel“ erzählen auf Spanisch, Deutsch, Tschechisch oder Englisch in ihren Liedern ihre Geschichten, Reisen und Erlebnisse. Die sechs musizierenden Weltenbummler bewegen sich virtuos und ohne Berührungsängste durch das Dickicht aktueller und beinahe vergessener Musikgenres wie auf ihrem im März erschienenen Longplayer „Dizko Fatale“ zu hören ist. Die Bandmitglieder mixen gekonnt Folklore mit groovenden Beats. Beiden Bands gelang es spielend mit ihrer Musik und ihrem Feuer, die unsichtbare Mauer zwischen Band und Publikum einzureißen. Dabei spielten weder Alter noch Fremdsprachenkenntnisse eine Rolle, ganz so wie es „Makia“ in ihrem Song „Siente La Musica“ zu Deutsch „Fühle die Musik“ mit ihrer Kombination von Reggea und Latino, Soul und Funk beschreiben.

Zwei coole Bands mit perfektem Groove, mitreißendem Sound und universeller Musik holten mit ihren Konzerten auf der Schlossgarage den Latin Summer mit wummernden Beats in den Hochtaunuskreis. Erst nach stürmisch geforderten Zugaben konnten die müden, aber glücklichen Musiker an beiden Abenden spät, aber beschwingt die Bühne verlassen.

Der Sound der sieben Mitglieder großen Latin-Band „Makia“ speist sich aus Reggae, Rock, Hip-Hop, Funk, Soul und Cumbia. Foto: fch

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