Die Baumkolonne ist seit dem Sturm pausenlos im Einsatz

Schwere Sturmschäden sind im Kleinen Tannenwald zu beklagen. Foto: jst

Bad Homburg (jst). Nach dem schweren Sturm, der Ende April für etwa zehn Minuten über der Kurstadt wütete, ist der Betriebshof noch immer mit der Aufnahme der Schäden in den öffentlichen Anlagen beschäftigt. „Wir haben zahlreiche und große Schäden an teils alten Bäumen zu beklagen. Die genaue Schadenssumme lässt sich nicht genau beziffern, dürfte aber ökonomisch weit über etwa 120 000 Euro liegen. Der ökologische Schaden jedoch dürfte die Summe um ein vielfaches übersteigen“, sagt Baumtechniker Boris Heinrich vom städtischen Betriebshof.

Der Betriebshof sei mit seiner eigenen Baumkolonne seit dem Sturm nahezu pausenlos damit beschäftigt, die Gefahren durch Unwetterschäden, die an oder durch Bäume entstanden sind, zu beheben und öffentlich zugängliche Bereiche wieder sicher zu machen – zum Beispiel im Kleinen Tannenwald oder im Gustavsgarten. Denn: Die Gefahr durch herabstürzendes loses Holz und gebrochene Äste, die in den Kronen hängen, sei groß. Fünf teilweise alte Bäume seien entwurzelt worden.

Bei einer Ortsbegehung im Kleinen Tannenwald, wird das ganze Ausmaß des Sturms sichtbar. Heinrich erläutert die sichtbaren, aber auch die unsichtbaren Schäden. Bedingt durch den überaus trockenen und heißen Sommer im vergangenen Jahr seien Wurzeln und Äste stark in Mitleidenschaft gezogen worden, so der Experte. Hinzu kommen die durch nötige Rodung exponiert stehenden Bäume, die sich gegen heftige Winde nicht mehr gegenseitig schützen können. Die Rodung war nötig geworden, weil der Brandkrustenpilz sich ausgebreitet, die Baumstämme von innen ausgehöhlt und instabil gemacht hatte. Nach einer ersten Bestandsaufnahme hat die Stadt in allen öffentlichen Anlagen zahlreiche Schäden an teils alten Bäumen zu beklagen. Um die Gesamtschäden real beurteilen zu können, müssen die Bäume nach und nach einzeln auf Schädigungen und Gefahren überprüft werden. Viele Bäume sind durch Kronenausbrüche und Freistellung so stark in ihrer Stand- und Bruchsicherheit gefährdet, dass sie ebenfalls gefällt werden müssen. Ein F kennzeichnet diese Bäume. Die mit H gekennzeichneten Bäume sind zwar nicht akut gefährdet, doch auch hier muss eingegriffen werden. Es soll versucht werden, diese Bäume als „Habitat-Bäume“ mit verringerter Baumhöhe über einige Jahre zu erhalten. In einigen von ihnen finden sich Spechthöhlen oder Kauznester.

Die Aufräumarbeiten im Gustavsgarten wurden bereits durch die Baumkolonne begonnen. Spezialgeräte wie ein Raupensteiger wurden eingesetzt. Im Kleinen Tannenwald haben die an Fremdfirmen ausgeschriebenen Arbeiten Anfang der Woche begonnen und werden voraussichtlich Anfang Juni abgeschlossen werden. Erschwerend kommt im Kleinen Tannenwald die eingeschränkte Befahrbarkeit der Zuwege mit schwerem Gerät zum Tragen. Die dort angelegten Wege dürfen maximal mit 3,5 Tonnen belastet werden, was die Arbeiten an den großen und schweren Bäumen zusätzlich erschwert.

Die Stadt ist bestrebt, die von den Bewohnern und Besuchern so beliebten Gartenanlagen schnellstmöglich wieder begehbar zu machen. Appelliert wird in diesem Zusammenhang noch einmal an die Vernunft der Bürger, die abgesperrten Bereiche nicht zu betreten und dem Personal, das die Arbeiten durchführt, Folge zu leisten. Umso schneller können diese Bereiche geräumt und für die Öffentlichkeit freigegeben werden.

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