Bad Homburg (jbr). Die Zukunft des Kurhauses stand im Mittelpunkt des Abends, zu dem die CDU vor Kurzem ihre Mitglieder eingeladen hatte. Kurdirektor Holger Reuter, der über aktuelle Entwicklungen informierte, wies auf die zähen Verhandlungen mit dem Maritim Hotel, verbliebener Miteigentümer und -bewohner im Kurhaus, hin. Zuerst jedoch machten die etwa 40 wahlberechtigten Anwesenden ihr Kreuz auf den Wahlbögen für die Delegiertenwahlen. Thorsten Bartsch, Vorsitzender der Christdemokraten Bad Homburgs, führte durch die beiden Wahlgänge. Zu bestimmen waren Gesandte für einen außerordentlichen Kreisparteitag, die wiederum zur Aufstellung des Landratskandidaten für die anstehende Wahl im Frühjahr 2024 an die Urne treten werden. 46 Stimmberechtigte stellt dabei die Bad Homburger CDU. Weitere „Reservisten“ wurden vorsorglich gewählt.
Außerdem nickten die Anwesenden durch ihr Kreuz die Liste der Delegierten für die Kreis-ebene ab, die ihrerseits Stimmberechtigte für die Landesebene entsenden, die dann die Landesliste für die Europawahl, ebenfalls im kommenden Jahr, aufstellen werden. Das erscheint zwar umständlich, doch nahmen die Mitglieder dieses Prozedere schulterzuckend hin und nutzen den Gang zu den Urnen, um sich zu unterhalten und bei den Parteikollegen nach dem Status Quo zu fragen.
Das spannende Thema des Abends wurde von Kurdirektor Holger Reuter aufgegriffen. „Zukunft Kurhaus“ hieß der Programmpunkt an dem lauen Mittwochabend. Das „Herzstück unserer Innenstadt“, wie Reuter es zu Beginn nannte, stehe nach wie vor im Fokus der Kur- und Kongress-GmbH, und die Sanierungspläne schritten stetig voran. Doch nachdem die Räume der Taunus Sparkasse für einen zweistelligen Millionenbetrag aufgekauft werden konnten, sei der „WG-Partner Maritim“ eher ein bremsendes Element. Davon jedoch wolle sich die „Kur“ nicht behindern lassen, denn schließlich profitiere auch das Hotel, das zu den gewinnbringendsten der Kette mit Sitz in Bad Salzuflen gehört, von attraktiven Kongressmöglichkeiten in Bad Homburg. Reuter wies an dieser Stelle noch einmal stolz auf die einmalige Blickachse zwischen Parkanlagen und regem Innenstadtbetrieb hin, die für Tagungsgruppen den Traum von landschaftlichem Idyll im Einklang mit unmittelbarer Stadtnähe erfülle.
Die umfassende Renovierung der Kurhaus-Tiefgarage mit dem Ziel zeitgemäßer Parkplätze und unterirdischer Anlieferungsmöglichkeiten werde vom Hotel mitgetragen. „Bei Sanierungskosten von über einer Millionen Euro muss sich Maritim mit 25 Prozent beteiligen. Das haben wir rechtlich prüfen lassen“, erläuterte Reuter. Zudem seien sich die Planenden sicher, dass man die drei derzeitigen Bauoptionen auch ohne Beteiligung des Miteigentümers umsetzen könne.
„Das war früher auch der Fall“, erinnerte der Kurdirektor und spielte auf den Behelfsbau an, der durch das damalige „neue“ Kurhaus ersetzt wurde. Jener war damals ein Verbindungsgebäude zwischen dem bestehenden Theater und der damaligen Sparkasse. So werde man es wieder angehen können, werde aber auch neue Verkehrsmöglichkeiten für Schwedenpfad und Ludwigstraße ausloten und schlussendlich noch Ende des Jahres zu einem Verfahrensabschluss gelangen. Und auch die Bürger dürften ihre Meinung zu den Sanierungsvorschlägen abgeben, versprach Reuter.
„Und was wird es kosten?“, fragte ein Bad Homburger, der sich noch gut an die Verdreifachung der Kosten – ausgehend vom Kostenvoranschlag – beim Bau des aktuellen Kurhauses erinnern konnte. „Es wird ein dreistelliger Millionenbetrag“, bestätigte Reuter die Veranschlagungen aus früheren Präsentationen. Wie teuer es jedoch genau wird, wollte oder konnte der Kur-Chef nicht sagen.