Aber bitte mit Abstand!

Roswitha Hoflender freut sich auf die Kampagne „Mit Abstand sicher unterwegs“, ihre erste große Aufgabe als neue Fahrradbeauftragte der Stadt. Foto: js

Bad Homburg (js). Und wenn es noch so wimmelt auf den Straßen in der Stadt, eines gilt immer: Sicher unterwegs sind die Verkehrsteilnehmer ohne Auto nur bei Wahrung von Abstand. Vor allem im Umgang von Autofahrern mit Fahrradfahrern, Fußgängern und Menschen mit E-Rollern sollte diese Regel immer gelten, 1,5 Meter Abstand beim Überholen im Ort, zwei Meter außerorts, weil man dabei meist noch schneller unterwegs ist. „Mit Abstand sicher unterwegs“ lautet das Motto einer Kampagne des Landes Hessen, der sich nun auch die Kurstadt angeschlossen hat. „Alle sollen sich wohlfühlen auf unseren Straßen“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes, gleichwohl werde immer wieder Klage geführt, dass Rücksichtslosigkeit bisweilen stark ausgeprägt sei.

Ein wunderbares Wimmelbild mit sehr vielen alltäglichen gefährlichen Situationen im Gewimmel auf den Straßen der hessischen Kommunen ist eines der Werbemittel, mit denen Roswitha Hoflender im Auftrag der Stadt jetzt zu Felde zieht. Um auf die Landeskampagne hinzuweisen, um Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und auf friedliche Koexistenz im Straßenverkehr einzuschwören. Das ist die Idee. Die neue Fahrradbeauftragte der Kurstadt, die seit Anfang des Jahres offiziell in dieser Funktion unterwegs ist, wird mit der Aktion vielfach in der Öffentlichkeit präsent sein und am 17. Juni auch einen „Tag der Verkehrssicherheit“ dazu begleiten, den die Stadt mit mehreren Kooperationspartnern in der Innenstadt gestalten will. „Gerade der Abstand beim Überholen wirkt im Alltag oft wie ein banales Thema“, sagt Hoflender. Ihn richtig einzuschätzen, sei aber umso wichtiger, bei zu geringem Abstand fühlten sich vor allem Radfahrende unsicher im Verkehr. Zum Werbematerial, mit dem die Fahrradbeauftragte auch Schulen und Kindertagesstätten füttern wird, gehören außer dem Wimmelbild im kleinen Plakatformat auch grafisch einfach gestaltete Postkarten. Immer geht es um ein „Danke für 1,5 Meter“, gemeint ist stets der Abstand zur Nebenfrau oder zum Nebenmann beim Überholvorgang im innerstädtischen Verkehr. Denn, das weiß auch OB Hetjes, „was 1,5 Meter sind, da gehen die Meinungen weit auseinander“. Beim bunten „Tag der Verkehrssicherheit“ wird es da außer viel Anschauungsmaterial auch viele praktische Übungen geben. Verkehrswacht und Ortspolizei, der ADFC und andere Partner werden sich daran mit Aktionen beteiligen. Auch Fahrradkurse für Erwachsene sollen dabei angeboten werden, dort können sich auch ältere Verkehrsteilnehmer auf neue Regeln im Straßenverkehr einstellen, die es vielleicht noch nicht gab, als sie selbst den Führerschein gemacht haben.

Nebenbei will die Stadt auch städtische Chauffeure, etwa die von Stadtbussen und Betriebshof-Fahrzeugen, die täglich in den Straßen der Kommune unterwegs sind, für das Thema Abstand sensibilisieren. Und es wird bei der inzwischen jährlichen Neubürger-Radtour angesprochen, die für den 16. September im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche geplant ist.

Die Initiatoren der Kampagne rufen außerdem zu einem landesweiten Kreativ-Wettbewerb auf. Thema: „Wie sehen 1,5 Meter Rücksicht im Straßenverkehr für euch aus?“ Zeichnungen, Fotos, Slogans, Kurzfilme oder andere kreative Umsetzungen, alle künstlerischen Formate sind erlaubt. Teilnehmen können alle Kommunen, Vereine, Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen. Beiträge können bis 31. August eingereicht werden, alle Infos im Internet unter www.mit-abstand.de.



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