Bürger planen Bürgerbeteiligung

Groß war das Interesse der Bürger bisher, sich am Stadtentwicklungsprozess zu beteiligen. So soll es möglichst auch bleiben. Foto: js

Bad Homburg (js). Verstärkte, intensivierte Bürgerbeteiligung in der Zukunft, es war einer der „Vertiefungspunkte“, die sich in den öffentlichen Foren bei der Formulierung des Integrierten Stadtentwicklungkonzepts (ISEK) im vergangenen Jahr herauskristallisiert haben. Städtische Beteiligungskultur wurde das „Handlungsfeld“ damals überschrieben. Einer von fünf Vertiefungspunkten mit Priorität bei allen Fragen zu Themen, wie Bad Homburg im Jahr 2030 aussehen soll. Das ist mit Beginn der „Neuen Zwanziger“ nicht mehr lange hin, deshalb soll der Schwung aufgenommen werden, den das ISEK in die Bürgerbeteiligung brachte. Nun soll im Rahmen einer Bürgerwerkstatt am 26. Februar im Kurhaus weitere Vorarbeit geleistet werden. Denn, so Oberbürgermeister Alexander Hetjes: „Gute Bürgerbeteiligung funktioniert nur mit der Bürgerschaft.“ Hetjes wird die Bürgerwerkstatt eröffnen.

Nun also sollen die Bürger daran beteiligt werden, Leitlinien für eine gute Bürgerbeteiligung zu entwickeln. Im Trialog, so Stadtplaner Holger Heinze, der mit der Projektverantwortlichen Julia Morgenroth den Prozess steuern wird. „Ein kompakter Prozess“ soll es werden, schon vor den Sommerferien etwa Mitte Juni ein erster Entwurf fertig sein. Der Trialog ergibt sich aus der vorgesehenen Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. Im Rahmen der Bürgerwerkstatt werden die Organisatoren den Leitlinienprozess vorstellen, darunter außer der Stadtplanung auch Antonio Arcudi von der „wer denkt was GmbH“ aus Darmstadt als Experte für Beteiligungsverfahren. Ein „Werkzeugkasten“, so nennt es Holger Heinze, soll zusammengestellt werden, aus dem sich die Akteure je nach zu behandelndem Projekt später bedienen können.

Seit gestern ist auf der Online-Plattform www.badhomburg2030.de die Anmeldung für ein „Entwicklungsteam“ möglich. Dazu sollen ein Dutzend Bürger gehören, Stadtverordnete und Mitarbeiter der Verwaltung, in Summe etwa 20 interessierte Köpfe zur Erarbeitung inhaltlicher Eckpunkte für die Leitlinien der Bürgerbeteiligung. Die Anmeldung ist bis Ende Februar möglich, das erste Arbeitsgruppentreffen des Entwicklungsteams findet bereits am 10. März statt. Im Auswahlprozess soll darauf geachtet werden, dass die „Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt“ in der Gruppe vertreten sein wird, ausgewogen nach Alter, Geschlecht und Wohnviertel in der Stadt, um stets möglichst repräsentativ zu sein. Letztendlich werde das Los entscheiden, wenn es zu viele Interessenten gibt, hieß es am Dienstag bei der Vorstellung des Projekts.

Der Leitlinienprozess umfasst zunächst fünf Arbeitssitzungen jeweils dienstags von 18.30 bis 21 Uhr, er soll im Herbst abgeschlossen sein, damit der finale Entwurf noch in diesem Jahr vom Stadtparlament beschlossen werden und anschließend auch umgesetzt werden kann. Die öffentliche Bürgerwerkstatt am 26. Februar im Kurhaus beginnt um 19 Uhr.



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