Bürgerinitiative: Sollen eilig Fakten geschaffen werden?

Bad Homburg (hw). „In Kürze soll eine von Oberbürgermeister Alexander Hetjes forcierte und von der Stadt finanzierte Machbarkeitsstudie für die Golfplatzentwicklung von den Gremien abgesegnet werden, die die Machbarkeit eines internationalen Par-72 Platzes ausloten soll“, sagt Heike Bergmeier, die Sprecherin der Bürgerinitiative „Rettet den Bad Homburger Stadtwald – jeder Baum zählt!“. Der OB wolle offensichtlich für den Golfclub in die Zukunft planen, während dieser zügig die Erweiterung von Driving Range und vorgezogener eiliger Anlage eines Chipping-Greens auf einer ökologisch wertvollen Fläche plane. „Hier sollen eilig Fakten auf dem Weg zum internationalen Standard geschaffen werden“, kritisiert Heike Bergmeier.

„In Zeiten des Klimawandels und einer fortschreitenden Flächenversiegelung in Bad Homburg müssen wir sorgsam mit unseren noch vorhandenen Naturressourcen umgehen“, betont Bergmeier.

Das gilt nach Meinung der BI auch für die jetzt bei den Golfplatzplanern ins Visier geratenen Streuobstwiesenbeständen an der Straße Im Langfeld in Dornholzhausen. „Laut gültigem Bebauungsplan 66 und Golfplatzpflegewerk ist der Golfclub verpflichtet, dieses gesetzlich geschützte Streuobstwiesen-Biotop zu erhalten und zu pflegen. Mit der Pflege hat man es wohl nicht so ernst genommen. Vieles ist verbuscht. Aber wenn jetzt nach Informationen der BI in Golfclubkreisen genau wegen der Verbuschung die Wertigkeit des Geländes in Frage gestellt wird und die ‚minderwertige Fläche‘ als Chipping-Green herhalten soll, dann hat sich der Golfclub die Rodungsvoraussetzung selbst geschaffen“, sagt Bergmeier. „So geht es nicht. Bedienen sich Golfclub und OB nach Belieben an der Natur?“, fragt sich die BI.

Für viele Bürger ist der Stadtwald nach wie vor ein Thema und bleibt es auch. „Wir dürfen gespannt sein, ob und wie man den internationalen Standard von gesamt vier bis fünf par-5 Bahnen ohne Antastung des Waldes umsetzen will?“, bleibt die BI-Sprecherin bezüglich der bisherigen Rodungsplanspiele von OB Hetjes und Golfclub skeptisch. „Der zur Rodung angedachte Stadtwaldbereich ist zudem ein gesunder Hainbuchenmischwald und keineswegs dem letzten trockenen Sommer anheim gefallen.“ Fast 1000 Bürger haben bislang für den Erhalt des Stadtwaldes unterschrieben. Der nächste Infostand mit Unterschriftensammlung der BI ist am Freitag, 21. Juni, von 16 bis 20 Uhr vor dem Rewe-Markt an der Lindenallee in Dornholzhausen.



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