BUND kritisiert geplante Versiegelung

Bad Homburg (hw). Die Streuobst- und Grünfläche in der Ortsmitte unterhalb des gerade erst sanierten historischen Schwesternhauses in Kirdorf soll weiteren Autostellplätzen weichen. Der jetzige Parkplatz soll erweitert und verdoppelt werden. Nach Informationen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) soll die ortsbildprägende Grünfläche dafür geopfert werden.

„Wie kann es sein, dass die Politik sich gerade eine Klimaschutzresolution als Maßstab zukünftiger Planungen auferlegt hat und in gleichem Atemzug munter weiter Autolobbyismus und Bodenversiegelung nach altem Muster betreibt?“, fragt sich die BUND-Vorsitzende Heike Bergmeier. Nicht nur, dass das Schwesternhaus-Ensemble mit dem dazugehörigen Streuobstgarten vermutlich denkmalgeschützt sei. Für die Ortsmitte in Kirdorf exisitiere tatsächlich eine Gestaltungssatzung, die vorgebe, dass Baumaßnahmen so vorzunehmen sind, „dass der durch die historischen Vorbilder überkommene Baucharakter und das hierdurch geprägte Straßenbild gewahrt bleiben.“ Aus Sicht der BUND-Vorsitzenden wird mit der Betonierung des Grüns der Stadtteilcharakter zerstört, und darüber hinaus der seit 1975 geltende Bebauungsplan mit der Nummer NW 21 offensichtlich missachtet. Dieser besagt, dass nur ein Drittel der Fläche eines Grundstücks bebaut werden darf. „Mit der zusätzlichen Versiegelung werden diese Satzungsvorgaben gebrochen“, ist sich Bergmeier sicher und fordert den Magistrat und den Baudezernenten, Oberbürgermeister Alexander Hetjes, auf, dieses Bauvorhaben umgehend unter der Rubrik „verfehlte Stadtplanungsschnapsidee“ ad acta zu legen.



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