Die bunte Welt der Kunst im Jahr „zwei1000neunzehn“

Die „Rabenzeit“ hat Margot Hochberger in dieser Collagen-Serie festgehalten. Foto: Staffel

Bad Homburg (ks). Wie „bunt“ und vielseitig das Künstlervolk ist, das sich im Kunstverein zusammengefunden hat, bezeugt die Jahresausstellung „zwei1000neunzehn“ in der Galerie Artlantis. Mit knapp 30 Teilnehmern ist sie gut bestückt. Und neben bekannten Künstlern entdeckt man auch neue Namen und neue Formen der Auseinandersetzung mit der Kunst.

Lutz Krüger zum Beispiel nutzt den Beamer für seinen Zusammenschnitt aus weltweiten Szenen, in denen es auch um Gewalt und Aufruhr geht. Eine Welt aus den Fugen. Auch Helga Niederndorfer bleibt mit ihren Fotografien von Dachau zeitnah, während sich Pilar Colino mit ihrem Siebdruck von „Schloss Beesenstedt“ eher nostalgisch präsentiert. Im Gegensatz zu Stephan Kühne oder zeitlosen Arbeiten wie „Blaue Stunde im Wald“ von Fanny König oder „Flora und Fauna“ von Martina Czeran. Kerstin Lichtblaus Mädchen schaut den Betrachter mit großen Augen an. Das Huhn in seinen Händen wächst in „Freilandhaltung“ auf. Ironische Anspielungen finden sich in manchem Kunstwerk. Das kann auch Paul A. Royd besonders gut, der vor allem Wortspiele schätzt, wie „Klimawandel – zu heiß und zu nami“.

Abstrakte Seelenlandschaften findet man bei Marion Dörre, eine Kombination aus stürmischem Szenario und „gerasteter“ Landschaft bei Leo Hammes. Margot Hochberger hat das Spiel „der schlauen Raben“ beobachtet und mit Collagen eine kleine Serie daraus gemacht. Immer wieder schön und Gelassenheit ausstrahlend sind Myeong-Ja Zimmerers fernöstlich inspirierte Tuschzeichnungen auf Reispapier. Aufregend und eher „wild“ ist dagegen das „Schwarzenfels“-Duo von Eckhard Gehrmann. Vera Pardemann legt sich nicht fest, wenn sie in ihrer kleinen Serie „über alles Mögliche“ sinniert. Georgi Takev und Marina Sinjeokov Andriewsky lieben die große Geste. Der eine mit seinen Faltungen und dem Titel „Maske“, die andere mit goldenen Fantasiefiguren in üppigen Kostümierung und Maskierung, die irgendwie an das fernöstliche Theater erinnern. Zur Collage „In den Nächten“ von Doris Brunner hat Paul Pfeffer den Text beigesteuert. Ute Heile ist wieder mit ihrer unaufdringlichen klaren Keramik vertreten.

!Die anregende Ausstellung in der Galerie Artlantis, Tannenwaldweg 6, dauert bis zum 24. November und ist freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Kontakt über HH Rupp, Telefon 06195-960791, E-Mail: rupp[at]galerie-artlantis[dot]de.



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