Bad Homburg (hw). Der Kirchenchor der Erlöserkirche, heute Bachchor, und der Kirchenchor St. Marien wurden im selben Jahr 1872 gegründet und feiern damit in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen. Und noch eine Gemeinsamkeit: Beide Kirchen, Erlöserkirche und die Marienkirche waren noch nicht erbaut. Die Erlöserkirche feierten ihre Gottesdienste in der heutigen Schlosskirche. Die Mariengemeinde, als Pfarrei 1869 gegründet, seit 1812 in der damaligen Jacobuskirche, die heutigen Jakobshallen auf der Dorotheenstraße.
Der Mitbegründer des Kirchenchors und zugleich Erbauer der Marienkirche war Pfarrer Alexander Menzel, Priester des Bistums Mainz. Homburg gehörte zur damaligen Zeit kirchlich zum Bistum Mainz. Der damalige Mainzer Bischof Wilhelm Emanuell Freiherr von Ketteler hielt sich oft in Kirdorf auf und unterstützte das Aufstreben des katholischen Lebens in Kirdorf und im damaligen Homburg, nicht zuletzt durch die Weihe der Kirdorfer Johanneskirche im August 1862 und der Weihe des katholischen Friedhofs am Gluckensteinweg fünf Jahre zuvor 1857.
Der Kirchenchor St. Marien setzte sich vor dem Bau durch Chorkonzerte sehr für die Finanzierung der neuen Marienkirche ein und gestaltete auch den Weihegottesdienst am 14. August 1895. Der Kirchenchor war über die Jahrzehnte eine der tragenden Säulen des gemeindlichen Lebens. Gemeindemitglieder erinnern sich an den langjährigen Musiker und Chorleiter Wilhelm Hohn. Bis vor einigen Jahren gestaltete der Kirchenchor die Gottesdienste an den kirchlichen Festen unter Leitung von Dr. Helmut Föller und in den vergangenen 20 Jahren von Kirchenmusiker Bernhard Schmitz Bernard. Durch die Pandemie konnten keine Chorproben stattfinden. Am Sonntag 10. Juli gedenkt die Pfarrei des 150-jährigen Bestehens des Kirchenchors St. Marien.