Christlicher Hilfsbund unterstützt Menschen in Beirut

Ein Team von Jugendlichen räumt nach der Katastrophe in Beirut den Campus der Aschrafiyya-Gemeinde auf. Foto: Christlicher Hilfsbund

Bad Homburg (a.ber). „Alle Scheiben unserer Kirche sind zerborsten. Eine große Aluminiumtür komplett zerstört. Es war wie die Explosion einer Atombombe!“ So schildert Pastor Raffi Messerlian, Leiter der armenisch-evangelischen Kirche Nor Marash in Beirut, seine Eindrücke von der verheerenden Explosion eines Materiallagers am Hafen der libanesischen Hauptstadt am 4. August. Der Christliche Hilfsbund im Orient mit Sitz in Bad Homburg, seit vielen Jahrzehnten engagiert im Libanon tätig, ist erschüttert von den Nachrichten, die ihn über seine Partner von der Armenisch-Evangelischen Kirchenunion im Nahen Osten erreichen. Zahlreiche Kirchen und Schulen der Kirchenunion sind zerstört, die Menschen traumatisiert. „Die Aufbauarbeiten werden lange dauern“, so Lukas Reineck, Projektkoordinator des Christlichen Hilfsbundes. Der Hilfsbund hat nun die Aktion „Libanon: Nothilfe“ gestartet und bittet dringend um Spenden.

Wie Pastor Messerlian aus Beirut berichtet, steckten die Menschen im Libanon „in tiefer Trauer. Dies ist eine weitere fatale Destabilisierung unseres ohnehin schon geschwächten Landes.“ Seit neun Monaten habe sich die Lage im Libanon zugespitzt: Wirtschaftskrise, Korruption, politische Revolution und die Corona-Pandemie – „nach diesem Unglück nun demonstrieren die Menschen in Beiruts Innenstadt, die Regierung ist zurückgetreten und gleichzeitig müssen Häuser, Geschäfte, Schulen und Kirchen wieder aufgebaut werden.“ Viele junge Menschen würden gerade mit anpacken. „Die junge Generation will ihr Land nicht aufgeben“, so der Pastor. Die Jugendlichen der armenisch-evangelischen Kirchengemeinden helfen nun freiwillig – aus dem ganzen Land seien junge Menschen nach Beirut gekommen, um aufzuräumen und Familien mit mitgebrachtem Essen zu unterstützen. Wie Lukas Reineck berichtet, haben sich auch Schüler aus dem vom Christlichen Hilfsbund betriebenen Internat Anjar in der libanesischen Bekaa-Ebene nahe der syrischen Grenze als Helfer auf den Weg nach Beirut gemacht.

Laut Projektkoordinator Lukas Reineck werden jetzt 350 000 Dollar Soforthilfe für die Grundrenovierung der Schulen und Kirchen in Beirut benötigt. Da der Christliche Hilfsbund im Orient, der seit mehr als 70 Jahren im Libanon tätig ist, sehr gute persönliche Verbindungen zu seinen christlichen Partnern am Ort hat, können Spendengelder direkt und gezielt eingesetzt werden, um die Not der Menschen in Beirut zu lindern. Pastor Raffi Messerlian, der auch amtierender Präsident des EC-Weltbundes ist, versucht mit seinem Team im Moment, so viele Menschen wie möglich in Beirut zu erreichen, um ihre akute Not zu ermitteln und ihnen unter die Arme zu greifen. Der Hilfsbund bittet außer um Geldspenden auch darum, im Gebet für die körperliche und emotionale Heilung der Betroffenen zu beten, so Reineck.

Wer für die Aktion „Libanon: Nothilfe“ des Christlichen Hilfsbundes im Orient spenden möchte, findet Informationen zu Kontoverbindungen im Internet unter www.hilfsbund.de. Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.



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