Coachen und kicken, um dringende Hilfe zu leisten

Nachwuchskicker präsentieren beim Benefiz-Spiel für die Erdbeben-Hilfe in der Türkei und Syrien ein Banner gegen Rassismus. Foto: fk

Bad Homburg (fk). 20 Tore in einem Fußballmatch haben eher Seltenheitswert. Beim Benefizspiel einer Bad Homburger Stadtauswahl – bestehend aus Spielern der SG Ober-Erlenbach, der SpVggBomber Bad Homburg, SGK Bad Homburg, Vatanspor Bad Homburg und DJK Bad Homburg – gegen den Regional-Ligisten FSV Frankfurt kamen die rund 200 Zuschauer auf der Sportanlage „Wiesenborn“ trotz frischer Temperaturen und Nieselregen voll auf ihre Kosten. Die Einnahmen aus dem unterhaltsamen Kick kommen den Opfern des Erdbebens in der Türkei und Syrien zugute.

Am Ende hatte die Viertliga-Truppe des FSV Frankfurt mit 16:4 erwartungsgemäß das bessere Ende für sich. Besonders bejubelt wurden die vier Treffer für die Truppe aus der Kurstadt, die mit viel Einsatzfreude beim Kampf „David gegen Goliath“ zur Sache ging. Betreut wurde die heimische Mannschaft von einem der erfolgreichsten deutschen Fußballer. Andreas Möller gewann als Spieler nahezu alle Auszeichnungen, die es zu holen gibt. Der ehemalige Profi – er kickte unter anderem für Eintracht Frankfurt, Schalke 04, Borussia Dortmund oder Juventus Turin – war Welt- und Europameister, gewann die Champions League, den Weltpokal, den Europapokal, die Deutsche Meisterschaft und auch den DFB-Pokal. Mehr geht eigentlich nicht.

„Als die Anfrage kam, die Stadtauswahl zu betreuen, habe ich sofort zugesagt. Ehrensache, dass man für einen guten Zweck gerne mit dabei ist und hilft. Ich wohne ja fast in der direkten Nachbarschaft zum Wiesenborn“, verriet der 55-jährige Bad Homburger. Der Ex-Internationale ist nach wie vor ungemein populär und erfüllte kurz vor seinem Verschwinden in die Mannschaftskabine diverse Autogramm- und Selfie-Wünsche von großen und kleinen Fans.

Treibende Kraft hinter dem sportlichen Event war Süleyman Karaduman. Der neue Leiter des Bad Homburger Sportbüros ist selbst noch als Trainer und Schiedsrichter aktiv. Das Spiel fand im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus (20. März bis 2. April) statt, musste aus terminlichen Gründen jedoch etwas vorverlegt werden. „Wir freuen uns sehr, mit dem FSV Frankfurt einen attraktiven Partner für unserer Benefizspiel gefunden zu haben“, sagte Bürgermeister und Schirmherr Dr. Oliver Jedynak. Leider sind Aktionen wie die internationalen Wochen gegen Rassismus – sie stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Misch dich ein“ – noch immer notwendig, um sich gegen Diskriminierung und Benachteiligungen in jeder Form zu positionieren.

Der genaue Erlös der Veranstaltung steht noch nicht fest. In dieser Woche plant die Stadt Bad Homburg noch über Facebook beziehungsweise Instagram eine interessante Versteigerung. Der Unternehmer Christoph Schwarzer, der unter anderem die Gastronomie „Pool Station“ am Bad Homburger Bahnhof betreibt, spendete einen hochwertiges Tischfußball-Spiel, das auch von Andreas Möller signiert wurde. Der ehemalige Profi hatte selbst noch eine tolle Spende im Gepäck: Einen Ball von der WM 1994 in den USA, versehen mit den Unterschriften der deutschen Nationalmannschaft!

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