Eisbahn und Weihnachtsmarkt statt Strandbesuch bei Hitze

Gemeinsam mit ihren Gästen aus Brisbane unternehmen die Maria-Ward-Schülerinnen Ausflüge nach Rüdesheim, Rothenburg ob der Tauber und Berlin. Foto: MWS

Bad Homburg (hw). Auslandsaufenthalte sind aus dem Leben junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Internationale Begegnungen wirken positiv auf die Entwicklung Heranwachsender. Sie erleichtern eine globale Orientierung und Bindung, fördern soziale und sprachliche Kompetenzen und festigen Kommunikationsstrukturen. Das Erleben anderer kultureller Werte ermöglicht eine andere Weltsicht und trägt so zur Verständigung und dem Abbau von Vorurteilen bei.

Die immer schneller fortschreitende, weltweite Verflechtung ermöglicht interkulturelle Bildung und setzt sie gleichzeitig voraus. Immer mehr Unternehmen sind international ausgerichtet. Die Maria-Ward-Schule (MWS) sieht Austauschprogramme mit ihren Partnerschulen in Australien und Polen daher als wertvolle Ergänzung des Schulangebots. Mit ihrem dreiwöchigen Austausch nach Australien bietet sie ihren Schülerinnen eine einzigartige Gelegenheit, bestärkt sie darin, diese wahrzunehmen und bereitet sie darauf vor.

Im April dieses Jahres waren 18 Maria-Ward-Schülerinnen mit ihren Lehrerinnen Marina und Nikolina Domazet in Down Under unterwegs. Allem voran ging der Besuch der Partnerschule, dem Loreto College – eine christlich geprägte Mädchenschule in Brisbane. Außerdem standen unter anderem Sydney, ein Besuch des Australia Zoo und ein Schnorchelgang im Great Barrier Reef an. Anfang Dezember erfolgte nun der Gegenbesuch der Australierinnen.

Seit 2003, und damit vom ersten Tag an, betreut Peita Ward dieses Projekt – mit wechselnden Kolleginnen, aber immer gleichbleibender Motivation und Freude. Sie machte deutlich, wie wichtig die Aufrechterhaltung solcher Begegnungen nicht nur aus ihrer Sicht als Deutschlehrerin sei. Zahlreiche Kontakte bestehen seit vielen Jahren und trotz einer Distanz von mehr als 14 000 Kilometern nach wie vor. Mindestens genauso reich an schönen Erinnerungen wie die Bad Homburger Schülerinnen sollten nun auch die elf jungen Aus-tralierinnen und ihre beiden begleitenden Lehrerinnen am Ende ihrer Reise sein.

Nachdem die Gäste im Rahmen der wöchentlichen Statio begrüßt wurden, erzählte Geschichts- und Englischlehrer Pascal Neitzke wissenswerte Details zur historischen Entwicklung des Dreikaiserhofs bis hin zur heutigen Maria-Ward-Schule. Rund um Bräuche und Traditionen zur Weihnachtszeit in Deutschland sollte es dann in den nächsten Tagen gehen. Im Unterricht band man die Gastschülerinnen beim Plätzchenbacken in der Lehrküche ein, sang mit ihnen Weihnachtslieder in der Chor-AG und ließ sie im Kunstraum Weihnachtskarten basteln.

Selbstverständlich durfte eine Führung durch das Bad Homburger Schloss und das Kurbad ebenso wenig fehlen, wie ein Besuch der Eisbahn im Kurpark. Um sie dann vollends in Weihnachtsstimmung zu versetzen, standen der Rüdesheimer Weihnachtsmarkt und ein Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber auf dem Programm. Für die Australierinnen sollte es anschließend noch in die Bundeshauptstadt Berlin sowie nach München und Salzburg gehen.

Schulleiterin Dr. Leonie Fuhrmann verabschiedete die liebgewonnenen Gäste vergangene Woche im feierlichen Rahmen im Namen der Schulgemeinde der Maria-Ward-Schule. Sie bedankte sich bei den Gasteltern und Lehrern, die diese Austausche überhaupt erst ermöglichen. Zuvor erzählten die australischen und deutschen Schülerinnen jeweils von der schönsten Begebenheit mit ihrer Gastschwester und sorgten damit für rührende Momente. Peita Ward versprach den Anwesenden zu guter Letzt, zurück in der Heimat an sie zu denken, wenn sie Weihnachten bei 35 Grad Celsius am Strand liegen.



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