Erlös des Märchenbuches geht an Kinder- und Jugendhospiz

Dr. Angela Reither-Möschter, Koordinationsfachkraft am Ambulanten Kinder- und Jugendhospiz, bedankt sich bei Bürgermeister Meinhard Matern. Foto: fk

Bad Homburg (hw). „Lasst uns Deutschland grün erleuchten“ – so lautete der Aufruf des Deutschen Kinderhospizvereins (DKHV). Anlass war der vom Verein initiierte „Tag der Kinderhospizarbeit“ am Mittwoch – ein bundesweiter Gedenktag, der auf die Situation von jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung aufmerksam machen soll. In diesem Jahr beteiligte sich auch Bad Homburg, seit November 2020 Sitz des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizes (AKHD) Bad Homburg/Taunus, an dem Gedenktag.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die normalerweise stattfindende zentrale Veranstaltung abgesagt werden. Um die Kinder- und Jugendhospizarbeit an diesem wichtigen Tag dennoch in ganz Deutschland sichtbar zu machen, startete der Verein einen Aufruf, Firmen, Brücken, Gebäude, Wahrzeichen, Tore, Geschäfte, Türme oder Kirchen grün zu beleuchten. An dieser deutschlandweiten Aktion beteiligte sich die Stadt in Kooperation mit der Kur- und Kongress-GmbH und der Schlösserverwaltung. So leuchteten das Landgrafenschloss, das Kurhaus, das Kaiser-Wilhelms-Bad, der Speicher im Kulturbahnhof, das Technisches Rathaus, das Kulturzentrum Englische Kirche und die Erlöserkirche in grünem Licht.

„Der Tod und vor allem das Sterben von Kindern ist in Deutschland immer noch ein Tabuthema. Aber die Kinderhospizarbeit hat dafür gesorgt, dass das Thema in der Gesellschaft angesprochen und diskutiert wird“, betonte Bürgermeister Meinhard Matern. Es sei von großer Bedeutung, dass die Kinder und deren Eltern Halt und eine Lobby durch den Verein bekämen. Daher sei die Teilnahme der Stadt am „Tag der Kinderhospizarbeit“ für ihn eine Selbstverständlichkeit.

„Auch wenn es – bedingt durch die Covid-Pandemie – in diesem Jahr schwieriger war, diesen Tag gemeinsam mit vielen Interessierten zu begehen, habe ich mich umso mehr gefreut, als Zeichen der Verbundenheit durch die grün erleuchteten Gebäude der Kur- und Kongress-GmbH auf den Tag der Kinderhospizarbeit aufmerksam zu machen“, sagte Kurdirektor Holger Reuter. Und Kirsten Worms, Leiterin der Verwaltung der Hessischen Schlösser und Gärten, ergänzte: „Kinder zu haben und zu wissen, dass sie wegen einer schweren Erkrankung bald wieder gehen müssen, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Gerne haben wir daher am Aktionstag unser Schloss grün erleuchten lassen, um die Kinder- und Jugendhospizarbeit ideell zu stärken.“

Bürgermeister Matern nutzte die Gelegenheit, um dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospiz eine Spende in Höhe von 2500 Euro zu überreichen. Dabei handelt es sich um den kompletten Erlös aus dem Verkauf der „Bad Homburger Märchensammlung“. Das Stadtmarketing hatte in der Adventszeit 2017 und 2020 Schüler dazu aufgerufen, unter dem Motto „Folge den Sternen“ ihr eigenes Bad Homburg Märchen zu schreiben. Daraus ist ein wunderschönes Märchenbuch mit 50 Geschichten entstanden, die den Leser in eine andere Welt entführen.

„Wir freuen uns, den Verkaufserlös der vergangenen Jahre nun an den AKHD zu überreichen. Ich weiß, dass die Spende hier sehr gut angelegt ist“, sagte Matern bei der Übergabe und lobte dabei die Arbeit der Hospiz-Mitarbeitenden in höchsten Tönen.

„Ich freue mich sehr über diese Geste, dass der Erlös des Märchenbuches an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst gespendet wird. Wir begleiten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien im häuslichen Umfeld. Mitte vergangenen Jahres haben wir begonnen, den Standort in Bad Homburg von Frankfurt aus aufzubauen, um die Familien in Bad Homburg, im Hochtaunuskreis und Teilen des Main-Taunus-Kreises noch besser erreichen und begleiten zu können. Wir sind überwältigt von der Herzlichkeit und Offenheit, mit der wir hier von den Verantwortlichen der Politik, aber auch den Netzwerkpartnern und Unterstützern empfangen werden“, bedankte sich Dr. Angela Reither-Möschter, Koordinationsfachkraft am AKHD Bad Homburg/Taunus.

Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Bad Homburg/Taunus betreut zurzeit etwa 40 Familien und hat ein Büro im Gluckensteinweg 93 bezogen. Die Koordinationsfachkräfte stehen für Informationen zur Verfügung und sind für betroffene Familien und an der Kinderhospizarbeit Interessierte da. Die Bürozeiten sind donnerstags von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung. Erreichbar sind die Mitarbeiterinnen unter Telefon 06172-9956680 und per E-Mail an taunus[at]deutscher-kinderhospizverein[dot]de.



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