Die ersten Mieter an der „Urseler“ sind eingezogen

Freier Blick auf das neue Vickers-Quartier. Gleich rechts neben dem neuen Komplex ist die Sporthalle der Humboldtschule zu sehen. Foto: js

Hochtaunus (js). Der reichlich „enge Wohnungsmarkt“ in der Kurstadt hat ein „gelungenes Projekt für bezahlbaren Wohnraum im Herzen Homburgs“ bekommen. So nannte es Landrat Ulrich Krebs bei der symbolischen Schlüsselübergabe in der zugigen Tiefgarage für den Wohnkomplex mit 49 Wohnungen an der Urseler Straße, eine der wichtigsten Herz- umlaufbahnen der Kurstadt. Auf dem offiziellen Foto des Hochtaunuskreises sind der Landrat und der Oberbürgermeister, die Sozialstadträtin und Karsten Valentin zu sehen, der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbau GmbH Hochtaunus (GWH), die ersten Bewohner waren bei der Schlüsselübergabe nicht dabei, sie hatten ihre Schlüssel schon. Am Abend sah man die Lichter im obersten Stockwerk, die Briefkästen vor der Eingangstür sind noch unbeschriftet. Bis Anfang März soll ein Großteil der Einzüge erfolgt sein, bis auf wenige Wohnungen sei das Wohnquartier bereits vermietet. „Unser Angebot richtet sich an Menschen mit durchschnittlichem Einkommen, die es am überteuerten Wohnungsmarkt des Vordertaunus oft schwer haben“, sagte der Landrat, der auch Vorsitzender des GWH-Aufsichtsrats ist.

Rund 13 Millionen Euro hat die Wohnungsbau GmbH in das Projekt investiert, gebaut auf dem ehemaligen Gelände der Georg-Kerschensteiner-Schule im Schatten des alten Klinik-Gebäudes. Von den Terrassen und Balkonen in den oberen Geschossen blickt man auf die bei Tag und Nacht befahrene Urseler Straße, auf der anderen Seite Richtung ehemaliges Vickers-Areal, wo weitere Wohnblöcke hochgezogen werden. Von einigen Wohnungen fällt der Blick auch direkt in die neue Sporthalle der Humboldtschule.

Die Stadt Bad Homburg ist bei beiden Projekten im Spiel, in der Urseler Straße als Generalmieterin von 25 Wohnungen für zehn Jahre, nebenan sollen 27 Sozialwohnungen entstehen und 58 weitere nach dem „Homburger Modell“ vergeben werden, an Menschen mit Anspruch auf einen städtischen Mietzuschuss. In die 49 Wohnungen auf dem „historischen Grundstück“ (Krebs) werden Menschen einziehen, die eine Kaltmiete von 12,50 Euro pro Quadratmeter zahlen können, plus Miete für den Tiefgaragenparkplatz, plus Nebenkosten und den Abschlag für die Einbauküche. Die Wohnungsgröße variiert zwischen 45 und knapp 90 Quadratmetern für ein bis vier Zimmer, die Kaltmiete zwischen 725 und 1322 Euro. „Wir sind stolz, dass sich etwas tut auf dem Markt des bezahlbaren Wohnens“, sagte Oberbürgermeister Hetjes beim Schlüssel-Akt, die Wohnungen an der Urseler Straße seien ein „wichtiger Baustein für preisgedämpftes Wohnen“.

Fünf Baukörper auf engem Raum

Die Grundstücksfläche im stumpfen Dreieck an der Urseler Straße ist begrenzt, die Architekten und Bauherren sprechen von „fünf kommunizierenden Baukörpern“ auf engem Raum. Die Wohnungen im Erdgeschoss verfügen im offiziellen Sprachduktus über „kleine Privatgärten zu ihren Terrassen“ an der Straßenfront, Balkon oder Terrasse gehören zur Grundausstattung aller Wohnstätten. Die kommunizierenden Baukörper sind zu den Innenhöfen mit Sandkasten und Spielplatz ausgerichtet, sie sollen „hohe Aufenthaltsqualität“ bieten und „Kommunikationsplatz“ für die Nutzer der Immobilie vorhalten.

Die Energieversorgung der Gebäude erfolgt über ein „Quartierkraftwerk“, auf den Dachflächen sind Solar- und Photovoltaikanlagen installiert. Bis zu 80 Prozent der benötigten Strommenge soll am Ort erzeugt werden, heißt es. „Nachhaltigkeit wird bei unseren Bauprojekten großgeschrieben“, sagte GWH-Geschäftsführer Karsten Valentin.

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