Falcons exportieren Basketball

Bad Homburg (hw). Die Sommermonate werden in der Regel dazu genutzt, um sich von Training und Wettkämpfen in der ausgewählten Sportart auszuruhen und für etwas Abwechslung am Strand oder in den Bergen zu sorgen. Die Coaches der jungen Bad Homburger Falcons, Damir Jugovic und Lasse Pestel, hatten die Idee, den Basketball aus Bad Homburg in die Welt zu tragen.

Nach einem 17-stündigen Flug und vier weiteren Stunden Autofahrt kam Coach Pestel im thailändischen Ort Aranyaprathet an. Im Gepäck hatte er nicht nur seine eigenen Basketballsachen, sondern auch Spenden wie Taschen, Flaschen und Basketbälle der HTG und dem Restaurant „Bangkok Streetfood“ sowie eine Trainingseinheit für die Schüler der High School „Rong Rian Baan Lau Oi“. Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen war größer als erwartet.

Auch wenn die tropischen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit von 99 Prozent ein wesentliches Hindernis für ein Training unter freiem Himmel darstellen, hatten sich mehr als 100 Kinder gemeldet, um mit Coach Lasse und Assistent Linus Basketball zu spielen. Der größte Teil der Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren hatte noch nie einen Basketball in den Händen.

Beim Training war es nicht das Ziel, einen nächsten Dirk Nowitzki zu finden. Lasse Pestel wollte den Mädchen und Jungen in Thailand die Idee von Basketball, wie er in Hessen im Allgemeinen und in Bad Homburg im Spezifischen verstanden wird, näherbringen. Grundlegende Techniken wie Passen, Dribbeln oder auch der Korbleger wurden in Gruppen geübt. Alle Kinder trugen die gleiche Sportkleidung sowie die gleichen Schuhe – „übrigens Schuhe, die in Europa nicht als sporttauglich durchgehen würden“, so Pestel. „Einige Kinder, die ihre Schuhe vergessen hatten, wollten unbedingt mitmachen und nahmen in Flip-Flops oder barfuß teil – bei uns ein Ding der Unmöglichkeit. Die Freude an dem Sport war den Kindern nicht nur während der kurzen Trainingseinheiten anzumerken, sondern auch, als sie den Coach am Abend auf dem öffentlichen Basketballplatz trafen, ihn begrüßten und zu der einen oder anderen Partie herausforderten“, so Pestel.

Sein Fazit: „Die Falcons haben es nicht nur geschafft, dass Basketball im fernen Osten an Popularität gewinnt, sondern sie haben gerade in Zeiten schwieriger globaler Bedingungen zur Völkerverständigung beigetragen.“ Sowohl Coach Lasse als auch die thailändischen Lehrer und Schüler haben bereits nach einer Wiederholung in den kommenden Jahren gefragt.

„Wer weiß, ob sich nicht eines Tages eines der Kinder nach Bad Homburg zu den Falcons verläuft und so eine Tradition aus dem Jahr 1907, als der damalige König von Thailand, Chulalongkorn, nach Bad Homburg kam, wiederbelebt werden kann.“

Mehr als 100 Kinder haben sich angemeldet, um mit Coach Lasse und Assistent Linus Basketball zu spielen. Foto: HTG

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