Ferienzeit ist Führungszeit: Stadt und Kur bieten Touren an

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Bad Homburg (hw). Ferienzeit – Zeit für Ausflüge. Zeit, um Neues kennenzulernen oder Altes wiederzuentdecken. Bad Homburg hat in dieser Hinsicht Ausflüglern und Feriengästen jede Menge zu bieten: geschichtsträchtige Gebäude, deren Mauern Landgrafen, Kaiser und berühmte Persönlichkeiten beherbergten, Natur und Gartenkunst wie den Taunus und den Kurpark, Gesundheits- und Wellness-Oasen und eine Einkaufslandschaft, die geprägt ist von inhabergeführten Geschäften. Den Überblick über Bad Homburgs Vielfalt bieten Führungen, die die Stadt und die Kur- und Kongress-GmbH zu den unterschiedlichen Themen veranstalten.

Die allgemeinen Stadtführungen dauern eineinhalb bis zwei Stunden und beginnen im Sommer jeden Freitag und Samstag um 15 Uhr an der Tourist Info + Service im Kurhaus. Zwei Mal im Monat (im August am 3. und 20.) führt ein Experte durch den über 40 Hektar großen, denkmalgeschützten Kurpark. Als Englischer Landschaftspark wird er von weiten Wiesenflächen, Gehölzgruppen, Solitärbäumen und einem Weiher dominiert. Wer sich für die Botanik des Parks interessiert, erhält am 6. August Aufschluss. Immerhin sind im Kurpark 136 Strauch- und 82 Baumarten aus aller Welt zu finden, die zum großen Teil noch aus der Entstehungszeit der Anlage vor über 160 Jahren stammen. Und in diesem Jahr ist der Spaziergang durch den Kurpark doppelt interessant: In seine historischen Blickachsen fügen sich monumentale Skulpturen zeitgenössischer Bildhauer ein. „Blickachsen“ heißt die Open-Air-Schau ohne Zaun und Eintrittspreise denn auch, durch die ebenfalls Führungen angeboten werden (www.blickachsen.de).

Wie Perlen an einer Schnur

Die zweite große und in ihrer Struktur einzigartige Grünanlage Bad Homburgs ist die Landgräfliche Gartenlandschaft. Sie besteht aus einer Reihe historischer Einzelgärten, die sich entlang der Tannenwaldallee und, in deren Verlängerung, der Elisabethenschneise aufreihen wie Perlen an einer Schnur. Den Gesamtüberblick über die Landgräfliche Gartenlandschaft gibt das Informationszentrum, das in der Schweizerei im Kleinen Tannenwald (Eingang Mariannenweg) mittwochs von 14 bis 18 Uhr geöffnet hat. Darüber hinaus bietet Elzbieta Dybowska Führungen durch jeweils einzelne Teile der Gartenlandschaft an. Am Sonntag, 25. August, stellt sie Interessierten den Forstgarten, Hirschgarten und die Elisabethenschneise vor. Abmarsch ist um 15 Uhr am Gotischen Haus (Tannenwaldweg 102). Die Tannenwaldallee ist auch eines der Themen der monatlich wechselnden Spezialführungen der Kur- und Kongress-GmbH. Geschichte und Geschichten rund um diese 1770 angelegte, schnurgerade Allee, die als „Promenade publique“ in den Taunus führte, sind am Samstag, 27. Juli, zu hören (Treffpunkt 10 Uhr vor Haus Nr. 6). Im August, und zwar am 31. August, geht es über die Kaiser-Friedrich-Promenade. Sie führt am Kurpark entlang und entstand im 19. Jahrhundert mit dem Aufstieg Homburgs zu einer weltbekannten Kurstadt. Damit einher ging der Bau prächtiger Häuser, von deren Architekten, Bewohnern und Gästen erstaunliche Geschichten erzählt werden (Treffpunkt 10 Uhr vor Haus Nr. 7).

In die Zeit der Landgrafen

Die alte Homburger Gastronomie, aber nicht nur sie, steht im Zentrum der Berichte Richard Hackenbergs. Und hier im Mittelpunkt: das „Wasserweibchen“ am Mühlberg, das vor rund 150 Jahren eröffnete und damit das älteste Gasthaus Bad Homburgs ist. Interessierte finden sich am 4. August um 15.45 Uhr am Weißen Turm im oberen Schlosshof ein.

Auch das Schloss und sein Park mit kundigen Führern kann besichtigt werden. Der Königsflügel, in dem ehemals Kaiser Wilhelm II. und seine Familie über lange Sommermonate residierten, ist leider wegen der aufwändigen Sanierungsarbeiten derzeit nicht zugänglich, aber der Englische Flügel lässt die Zeit der Landgrafen und insbesondere die der „englischen Landgräfin“ Elizabeth in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebendig werden. Die Führungen beginnen zwischen 10 und 16 Uhr zu jeder vollen Stunde im Vestibül.

Tief in die römische Geschichte zurück gehen die Führungen im Römerkastell Saalburg. Unter fachkundiger Anleitung kann man es samstags ab 14 Uhr sowie sonntags ab 11, 13 und 15 Uhr erkunden. Für die Gäste Bad Homburgs, die nicht gut zu Fuß sind oder die bei starkem Regen dennoch etwas über die Stadt erfahren wollen, gibt es eine „Rundfahrt“ in Bildern: „Bad Homburg von A-Z“ hat Heidi Delle ihre Lichtbilderschau genannt. Der nächste dieser „Streifzüge“ findet am 13. August ab 19.30 Uhr im Kurhaus statt.



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