Finanzielle Förderung für Heilbäder und Kurorte in Hessen

Bad Homburg (hw). Mit zusätzlichen 15 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ fördert das Land Hessen die Heilbäder und Kurorte in den nächsten drei Jahren. Darauf verständigten sich die Hessische Landesregierung und die Kommunalen Spitzenverbände im „Kommunalpakt“, der jetzt vorgestellt wurde. Damit erhöht sich der so genannte „Bäderpfennig“ von 13 auf 18 Millionen Euro.

„Das ist für uns eine gute Hilfe“, erklärt der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbands, Bürgermeister Michael Köhler aus Bad Zwesten. „Unser herzlicher Dank gilt all jenen, die sich in den vergangenen Wochen intensiv mit uns ausgetauscht haben und für uns aktiv geworden sind.“

Die Pandemie trifft die Heilbäder und Kurorte in Hessen besonders schwer, denn die kosten- und personalintensive Struktur kann kaum mehr finanziert werden. Der Hessische Heilbäderband geht davon aus, dass in den Heilbädern und Kurorten in den nächsten drei Jahren ein zusätzlicher Finanzbedarf in Höhe von 66 Millionen Euro entsteht. „Kopfzerbrechen“ bereiten dabei die Thermen und Bäder, die durch die Schließungszeit im Frühjahr und die verringerte Aufnahmekapazität über den Sommer hinweg immense Zuschüsse aus den leeren kommunalen Kassen fordern. „Wir brauchen deshalb zu der bisherigen Hilfe ein dreijähriges Sonder-Programm in Höhe von jeweils 20 Millionen Euro für die Thermen und Bäder, das die Fixkosten abdeckt und einen Teil der hohen Defizite ausgleicht. Von finanziellen Spielräumen für größere Investitionen wagen wir derzeit erst gar nicht zu träumen“, macht Vorsitzender Köhler deutlich.

Die Heilbäder und Kurorte in Hessen sind die Zentren für Prävention und Rehabilitation und tragen systemrelevante und unverzichtbare Leistungen für die gesamte Gesundheitswirtschaft. Sie beheimaten über 90 Prozent der in Hessen ansässigen Reha-Kliniken. Von der medizinisch-therapeutischen Kompetenz und den kurspezifischen Einrichtungen profitieren Gäste und in einem besonderen Maße die Bürger. Auch weil in den Heilbädern und Kurorten 40 000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft und nochmals mehrere 10 000 Menschen im Tourismus einen Arbeitsplatz finden.

Am „Bäderpfennig“, dessen Verteilerschlüssel besonders einwohnerschwache Orte fördert, partizipieren 26 der 30 Heilbäder und Kurorte. Er macht die Vorhaltung und Pflege der kurspezifischen Infrastruktur möglich und soll gleichsam Steuernachteile auffangen, da in den prädikatisierten Orten aufgrund der Vorgaben Gewerbe nur eingeschränkt angesiedelt werden kann.



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