Ganz Bad Homburg geht im Frühling putzen

Bad Homburg (js). Endlich einmal eine Vision von Armin Johnert (BLB), die fast alle Stadtverordneten gerne mit ihm teilen wollen. „Unsere schöne Stadt noch ein bisschen schöner machen“, das soll Ziel einer groß angelegten Putzaktion im kommenden Frühjahr sein. Auf Antrag der Bürgerliste Bad Homburg und mit Unterstützung der anderen Fraktionen ist der Magistrat nun beauftragt, zusammen mit dem Umweltamt und dem Betriebshof für den Frühling 2020 einen Frühjahrsputz zu organisieren.

Das Ziel ist ambitioniert: Bad Homburg soll an wenigen Tagen, in maximal einer Woche, „von möglichst allem Müll auf öffentlichen Flächen, in Parks, an Straßen- und Wegrändern befreit werden“, hieß es im Antragstext, der in der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments verabschiedet wurde. Viele Helfer sollen das hehre Ziel verfolgen, Johnert denkt an Vereine und Organisationen und auch an die Einbindung von Schulen. Natürlich ist auch jeder einzelne aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Jeder soll sich für die Stadt verantwortlich fühlen und ein „Zeichen setzen für eine saubere Stadt und gegen Vermüllung“, so der BLB-Fraktionsvorsitzende.

Mit Johnerts Vorschlag, das Stadtmarketing mit der Organisation eines autofreien Wochenendes in der Innenstadt zu beauftragen, scheiterte die BLB indes an der übermächtigen Opposition im Stadtparlament. „So weit kommt’s noch“, sagte CDU-Frontmann Dr. Oliver Jedynak, diese Vision ginge der CDU ein bisschen zu weit. Vor allem Gastronomie und Einzelhandel, die Johnert und seine BLB fördern wollten, seien auf den Parkraum in der Stadt angewiesen. Wenn die Innenstadt nebst Seitenstraßen für Autos gesperrt wäre, würde das sämtliche Parkhäuser betreffen, dies sei absolut kontraproduktiv, wenn man auswärtige Kundschaft in die Stadt locken wolle. „Nicht zielführend“ wertete SPD-Sprecher Tobias Ottaviani den Vorschlag, als „Marketing-Instrument“, wie sich die BLB vorstelle, sei eine autofreie Innenstadt „völlig ungeeignet“, monierte Philipp Herbold (FDP).

„Kontraproduktiv für den Einzelhandel“ befand auch Daniela Kraft (Grüne) Johnerts Vision vom Flanieren ohne Autolärm bis hinunter zur Kaiser-Friedrich-Promenade, wo Pferdekutschen fahren könnten. Immerhin, die Grünen zeigten Entgegenkommen, wollten einen autofreien Sonntag ausschließlich auf der Kaiser-Friedrich-Promenade im Rahmen eines Pilotprojekts ermöglichen. Dies hätte „schon Charme“, so Kraft. Mehr als die Unterstützung der Grünen war für die BLB bei diesem Antrag nicht drin.

Einstimmig hingegen das Parlament wieder beim Vorschlag der Grünen, auch beim Laternenfest, beim Weinfest und Erntedankmarkt kostenfreies Fahren im Stadtbus anzubieten. Vorbehaltlich einer Prüfung seitens des Magistrats, was dies die Stadt in jedem Einzelfalle etwa kosten werde, wurde der Antrag einstimmig beschlossen. Die Zahlen sollen im Verkehrsausschuss vorgestellt werden.



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