Ganze vier Tage lang beherrscht der Jazz die Stadt

Die New Yorker Jazzsängerin Indra Rios-Moore ist anlässlich der Jazztage am 24. September im Kurtheater zu hören. Foto: Pierrick Guidou2

Bad Homburg (hw). Bad Homburg feiert wieder einmal den Jazz. Fast 100 Jahre hat er in der Kurstadt Tradition, nämlich seitdem kein Geringerer als Sidney Bechet 1927 das Kurhaus zum Swingen brachte. In diese Fußstapfen traten in der Folge immer wieder Jazzmusiker, mit deren unterschiedlichsten Konzerten die Stadt stets neue Akzente erlebte. Das jüngste dieser Ereignisse waren die Jazztage „JazzT. Bad Homburg“, die vor zwei Jahre ihre Premiere feierten. In diesem September erfahren sie eine Neuauflage. Und das bedeutet, vier Tage lang, vom 23. bis 26. September, beherrscht Jazz die Stadt – New-Orleans-Jazz, Swing, Lounge-Jazz, Pop-Jazz, Funk-Jazz und Elektro-Jazz auf den Bühnen und Plätzen Bad Homburgs. „Jazz gehört einfach zu Bad Homburg“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes, „weil er so vielfältig ist wie unsere Stadt, in der diese Musikrichtung seit fast 100 Jahren eine wichtige Rolle spielt!“ Zu den Jazztagen laden die Kur- und Kongress-GmbH, die Stadt und die Louisen-Arkaden ein.

OB Hetjes und Kurdirektor Holger Reuter sind froh, dass nach den langen Pandemie-Monaten wieder etwas Normalität einkehrt. „Die Jazztage bringen gleich ein abwechslungsreiches Programm über vier Tage, also Jazz kompakt“, freut sich Reuter. Und auch „die Louisen Arkaden sind gerne wieder dabei“, sagt Jörg Huber, „da wir die Jazztage als spannendes Format schätzen und zusammen mit der Kur- und Kongress-GmbH, dem Stadtmarketing und dem Citymanagement der ein unterhaltsames Programm auf die Beine stellen möchten“.

Höhepunkt der Jazztage ist der Samstag, 25. September. Ab 11 Uhr und bis in den Abend sind bei „JazzT. In the City“ Trompeten und Waschbrett, Saxofon und Kontrabass in der Innenstadt zu hören, teils begleitet von mitreißenden Jazzsängerinnen oder mal ganz instrumental. Die „Mama Shakers“ und die „Walk-a-Tones“ sind dabei, die „Herrenkombo“, „Die Walking Band“, „The Small Easy“, „Holler My Dear“ und der Pantomime Sebastian Weiß mit seiner „20er Jahre-Bubble“. Von 17 bis 21 Uhr erwarten die Besucher der Innenstadt und der Altstadt dann Mini-Auftritte von „The Smart Groove Project“, „The Retrolettas“, dem Saxofonisten Thomas Gross und dem Walkact „Die Smarties“.

Wenn der Jazz in der Louisenstraße erklingt, können die Besucher auch Kulinarisches genießen. Auf dem Waisenhausplatz und am Kurhaus öffnet am Samstag ein Fair-Trade-Streetfood-Markt. Lokale Gastronomen verwöhnen ihre Gäste mit Produkten aus aller Welt, insbesondere mit fair und nachhaltig gehandelten Erzeugnissen. Und wer für die abendlichen Konzerte in der Stadt bleibt, kann mit Genuss und ohne Zeitnot shoppen gehen. Zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt verbinden attraktive Angebote und Aktionen mit den musikalischen Darbietungen und laden zum langen Samstag bis 21 Uhr ein.

Aber mit Einbruch der Dämmerung ist der Jazztag noch lange nicht vorbei. Denn ab 18 Uhr geht es mit der „JazzT. Night“ auf den Bühnen im Innenbereich weiter. Im Louis-Saal im Schloss und in der Schlosskirche, im Speicher im Kulturbahnhof, im Kulturzentrum Englische Kirche am Ferdinandsplatz sowie im Kurtheater und im Steigenberger Hotel treten zu verschiedenen Zeiten das Trio „Bohème“ mit „Barock meets Jazz“, das „Allstar Ensemble“ um Jörg Seidel und Chris Hopkins mit einem jazzigen „Tribute to Caterina Valente“, Bobby Rausch mit „Experimental Grooves“, „Liun + The Science Fiction Band“ mit Space-Jazz & Synthpop, „Lyre Le Temps“ mit Electro-Swing und Hip-Hop aus Frankreich sowie Swing Delikatessen mit Klassikern aus den 1920er- und 30er-Jahren auf. Und das Maritim Kurhaushotel wartet mit jeweils halbstündigen Jazz-Lesungen auf. Das komplette Programm ist auf der Homepage www.jazztage-bad-homburg.de zu finden. Der Eintritt zu jedem Konzert der „JazzT.Night“ kostet fünf Euro.

Am Donnerstag, 23. September, stehen ab 20 Uhr im Kurtheater „Goldmeister“ für Hip-Hop-Swing und die Frage, wie würden die 1920er-Jahre 100 Jahre später klingen? Einen Tag später betritt um 19.30 Uhr ebenfalls im Kurtheater die New Yorker Jazzsängerin Indra Rios-Moore die Bühne, die als „weiblicher Gregory Porter“ bezeichnet wird. Mario Rom erzeugt mit seinem Trompetenspiel und begleitet von Kontrabass und Schlagzeug eine tiefe musikalische Intensität. Zu hören am 24. September ab 21.30 Uhr im Speicher im Kulturbahnhof. Der Mannheimer Trompeter Thomas Siffling zählt zur ersten Riege der deutschen Jazztrompeter. Am Sonntag, 26. September, präsentiert er sein neues Trio – Akkordeon und Bass – in der Schlosskirche. Das Benefiz-Konzert des Lions Clubs Bad Homburg beginnt um 19 Uhr. Die Eintrittspreise für jedes dieser vier Konzerte bewegen sich zwischen 23 und 39 Euro.

Musik und Mode verbindet das Modehaus Sinn im La Vie, Louisenstraße 86-90 (Louisen-Center). In der bis 25. September laufenden Ausstellung werden 30 Schwarz-Weiß-Fotografien aus den 1920er- bis 60er-Jahren gezeigt. Vornehmlich Porträts von Jazzmusikern, aber auch Bühnen- und Konzertaufnahmen dokumentieren die seinerzeitigen Jazzstars in der Mode ihrer Zeit. Dazu hat das Modehaus ein Gewinnspiel ausgeschrieben. Die Ausstellung ist zu den Geschäftszeiten geöffnet.

Besucher der Jazztage unterliegen der 3-G-Regel und müssen sich an das Hygienekonzept halten, das die Veranstalter erarbeitet haben. Über die Einzelheiten kann man sich auf der Homepage informieren. Es wird stets aktualisiert: www.jazztage-bad-homburg.de.

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