Geschlossen gegen jede Form von Antisemitismus

Treffen im Rathaus mit (v. l.) Iliyav Arthur, Meinhard Matern, Rabbi Ber Rabinowitz, Alexander Hetjes und Eugen Sternberg (ebenfalls jüdische Gemeinde). Foto: Stadt Bad Homburg

Bad Homburg (hw). Die Mitarbeiter des Rathauses haben geschockt auf die Bluttat von Halle reagiert. „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Es ist für mich nicht hinnehmbar, dass jüdische Gemeinden überall in Deutschland wieder in Angst leben müssen.“ Es brauche jetzt mehr als Beileidsbekundungen, es brauche Zivilcourage – bei Entscheidungsträgern und in der Bevölkerung. „Wir müssen gemeinsam laut und deutlich klarmachen, dass wir uns geschlossen jeder Form von Antisemitismus entgegenstellen. Solidarität mit unseren Mitbürgern jüdischen Glaubens muss zur Selbstverständlichkeit werden“, pflichten Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor und Bürgermeister Meinhard Matern bei.

Der Oberbürgermeister will in Bad Homburg möglichst breite zivilgesellschaftliche Bündnisse schmieden, um den Dialog zu fördern und konkret gegen Antisemitismus und Diskriminierung vorzugehen. Er würde gerne gemeinsam mit den weiterführenden Schulen Projekte gegen Antisemitismus und für ein starkes miteinander ins Leben rufen. Für Hetjes ist der Anschlag von Halle ein Anschlag auf ganz Deutschland, „denn jüdisches Leben gehört zu Deutschland“. Am Donnerstag trafen sich OB und Bürgermeister mit Vertretern der jüdischen Gemeinde Bad Homburg. Nicht nur, um ihre Solidarität zu bekunden, sondern auch, um über erste Maßnahmen zu sprechen. Neben Aufklärung geht es Rabbi Ber Rabinowitz auch um das Thema Sicherheit. Die „unfassbare Tat von Halle“ habe bei den Mitgliedern das Sicherheitsgefühl verändert. Viele hätten jetzt Angst, die Synagoge zu besuchen. Iliyav Arthur vom Vorstand des Vereins „Freunde und Förderer der jüdischen Kultur und Religion Bad Homburg“ wünscht sich daher ein Mehr an Sicherheit und Schutz für die Gemeinde und die Synagoge. Hetjes und Matern versicherten, ihr Möglichstes zu tun, um die Gemeinde dabei zu unterstützen.

Hetjes besucht regelmäßig Gottesdienste und die großen Feste der jüdischen Gemeinde in Bad Homburg. So war bereits seit längerem geplant, dass der Oberbürgermeister an diesem Wochenende die Feierlichkeiten anlässlich des Laubhütten-Festes in der kurstädtischen Synagoge besucht.

„Ich werde der jüdischen Gemeinde meine volle Unterstützung im Kampf gegen den Antisemitismus versichern. Menschen jüdischen Glaubens müssen sich in Bad Homburg und in ganz Deutschland sicher fühlen können“, so Hetjes.



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