Gesucht: Existenzgründer mit Stil und neuen Ideen

Bad Homburg (js). Mit „Pop-up!“ in die Zukunft. „Pop-up! Bad Homburg“ haben Citymanagerin Tatjana Baric und die städtische Wirtschaftsförderung eine geplante Reihe von Projekten getauft, mit denen die Stadt möglichst schnell auf die „dringenden Herausforderungen der Innenstadt“ reagieren will. Was und wie es passieren könnte, das haben Baric und Oberbürgermeister Alexander Hetjes am Dienstag vorgestellt.

„Die Stadt treibt die Zukunft der Innenstadt“ voran“, heißt es in der Unterzeile zu einer Zusammenfassung der einzelnen geplanten Projekte. Im Rahmen des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ hatte sich die Kurstadt im Mai 2021 beworben, bereits vor einem Jahr die Zusage aus Wiesbaden bekommen und nun Ideen formuliert, was man mit den 250 000 Euro aus den Fördermitteln des Landes alles anstellen könnte.

Die Nachbarstadt Oberursel hat ihre Bürger bei der Projektauswahl eingebunden, dort sprudeln die Ideen schon etwas länger. Bei der Umsetzung soll es vornehmlich um Platzgestaltung in der innersten City gehen, das wichtigste Stichwort ist „erhöhte Verweilqualität“, um in der Folge Handel und Gastronomie zu stärken. Die Kurstadt will beim ersten von sechs Projekten vornehmlich junge Existenzgründer und Unternehmer ins Licht rücken, sie dürfen sich ab sofort und bis zum 30. April 2023 mit ihren Ideen bewerben und dann sozusagen als Führungskräfte der innovativen Innenstadt „aufpoppen“, sofern sie „schlüssige Konzepte und innovative Geschäftsideen“ vorlegen können. Für moderne Kreativität winken Zuschüsse bis zu 50 Prozent der Warmmiete für insgesamt sechs Monate.

„Wir wollen dazu beitragen, dass kreative Jungunternehmer ihre Geschäftsideen befristet ausprobieren können und so gleichzeitig in der Innenstadt frische Akzente setzen, ohne dabei ein hohes wirtschaftliches Risiko einzugehen“, sagt Tatjana Baric. So werde das Einkaufs- und Erlebnisangebot in der Innenstadt erweitert, auch kreative Ideen aus den Bereichen Dienstleistung, Kunst und Kultur seien willkommen, heißt es von der Wirtschaftsförderung.

Für Hetjes ist eine „vitale Innenstadt Herz und Motor einer lebenswerten Stadt“. An diversen Kampagnen werde schon länger gearbeitet, Ziel sei immer, die guten Voraussetzungen für den Handel in Bad Homburg noch weiter zu verbessern. Und durch „Zukunft Innenstadt“ gebe es nun gleich sechs neue Projekte unter der Federführung der Citymanagerin, die finanziell gefördert würden und nach und nach bis Ende 2023 umgesetzt werden sollen. Nach „Pop-up! Bad Homburg“ soll schon bald „City Budget“ folgen. Dabei geht es um einen Ideenwettbewerb für eine kinderfreundliche Innenstadt. Ausgangspunkt: Die Fußgängerzone auf der zentralen City-Achse biete derzeit zu wenig Spiel- und konsumfreie Aufenthaltsmöglichkeiten für Familien mit Kindern. Gesucht werden Ideen, wie die Innenstadt aus diesem Blickwinkel erlebbarer gestaltet werden könnte. Unternehmen, Bürger, Vereine, alle dürfen sich mit Vorschlägen beteiligen.

Wo Oberursel gerne von Verweilqualität spricht, wirbt OB Alexander Hetjes für Aufenthaltsqualität. Die „Mobile Tribü(h)ne“ im Förderpaket meint eine begrünte und mobile Stadtmöblierung an „geeigneten Plätzen“, die auch für Veranstaltungsformate genutzt werden kann. „Konsumfreie Stadträume“ ist ein Stichwort, „Grüne Kleinode“ ein anderes. Für das Projekt „Schatten und Wasser“ hat das Citymanagement etwa Trinkbrunnen, Nebelduschen oder Stelen mit Sprühfunktion vor Augen. Um den Radverkehr in der Stadt zu fördern, soll es eine „PopUp Fahrradstation“ als „echten Treffpunkt“ geben, und um die innerstädtische Werbung auf den Punkt zu bringen, sind digitale Werbestelen in der Innenstadt geplant, die verbunden mit der gesamtstädtischen Website Neues über Kultur, lokales Shopping und andere Veranstaltungen kommunizieren könnten.



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