Ein Haus für gefiederte Freunde

Bad Homburg (ad). Die Ausweisung von neuen Baugebieten dauert gewöhnlich lange. Deutlich schneller ging es in diesem Fall in Ober-Eschbach bei der Schaffung von neuem Wohnraum für gefiederte Freunde. Mitte Oktober haben Mitglieder des Naturschutzbunds (Nabu) Ober-Eschbach in einer gemeinsamen Aktion mit der Stadtverwaltung im Schulgarten der Grundschule Ober-Eschbach ein Artenschutzhaus für Mauersegler, Sperling, Star, Schwalbe und Co. errichten lassen. Groß war nun die Freude über den Abschluss des Projekts. Es sei zunächst wichtig gewesen, einen geeigneten Standort für das Artenschutzhaus zu finden, berichtet Günter Schuchmann, der Vorsitzende des Nabu Ober-Eschbach. Denn ein solches Artenschutzhaus könne nicht einfach überall aufgestellt werden. Eine hindernisfreie An- und Abflugmöglichkeit von allen Seiten müsse gewährleistet sein.

Der Schulgarten, der im Besitz der evangelischen Gemeinde ist und an den Förderverein der Grundschule Eschbachtal verpachtet ist, erwies sich als geeigneter Standort des Schutzhauses, bereichert er diesen Garten auch für die Kinder der Schule. Günter Schuchmann ist sich sicher, dass ein Lerneffekt für die Kinder gegeben ist und diese eine wichtige Verbindung zum Garten und der Natur herstellen können. An Fragen des Naturschutzes werden sie auf anschauliche Weise herangeführt. „Für diese Tierarten wird es immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden“, sagt Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak. In Höhlen brütenden Vogelarten leiden heute allgemein unter dem Mangel an natürlichen Höhlen. Einmal mehr ist es dem Ordnungssinn und dem wirtschaftlichen Denken des Menschen zuzuschreiben, dass es immer seltener morsche Bäume und verwitterte Gemäuer gibt, in denen sich Nistgelegenheiten anbieten. Und mangels dieser fehlenden Nistplätze werden die Vögel immer mehr aus den Städten gedrängt. Dabei sind Vögel im Garten nicht nur schön anzuschauen oder anzuhören, sie eigenen sich auch hervorragend als „Schädlingsbekämpfer“.

Der Mast des Artenschutzhauses ist sechs Meter hoch und bietet dadurch Schutz vor natürlichen Kletterfeinden. Das Haus selbst hat einen Durchmesser von rund zweieinhalb Metern und bietet sechs Mauersegler-Paaren Platz, zwölf Brutkammern für Sperlinge, drei Brutkammern für Stare und Hausrotschwänze und drei Großraumkästen für Fledermäuse sowie 24 Schwalbennester.

Günter Schuchmann, Vorsitzender des Nabu, und Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak freuen sich über das neue Artenschutzhaus im Schulgarten der Grundschule Ober-Eschbach.



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