Heimische Gärten sind wichtiger Baustein zum Erhalt der Arten

Oberbürgermeister Alexander Hetjes eröffnet die Ausstellung „Leben -Natur-Vielfalt“ in der Rathauspassage. Foto: ad

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Bad Homburg (ad). Wer sich über biologische Vielfalt informieren möchte, der ist derzeit in der Rathauspassage an der richtigen Stelle. Oberbürgermeister Alexander Hetjes eröffnete dort vor wenigen Tagen die Ausstellung „LebenNaturVielfalt“ des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Die informative Schau ist dort zu den offiziellen Öffnungszeiten der Passage noch bis zum 24. Februar zu sehen.

Hintergrund der Ausstellung ist die Tatsache, dass weltweit nicht nur der Bestand an naturnahen Freiräumen, sondern auch die Zahl der Arten dramatisch zurückgeht. Der Verlust jeder Art ist unumkehrbar. Und gerade die Tier- und Pflanzenwelt in ihrer Vielfalt ist Grundlage einer intakten Natur und bildet letztlich die Lebensgrundlage für den Menschen. Die Vereinten Nationen haben deshalb die Dekade der biologischen Vielfalt ausgerufen und Staaten dazu aufgefordert, Initiativen der Information und „Gegenwehr“ zu starten, um „Biodiversitätsstrategien“ zu entwickeln.

Es wird deutlich vor Augen geführt, dass die Menschen auf die Einhaltung der natürlichen Vielfalt angewiesen sind. Jeder ist aufgefordert, am Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen mitzuwirken. Denn Biodiversität ist die Lebensgrundlage des Planeten. Naturthemen, die Bad Homburg und die heimische Vielfalt der Lebensräume, Landschaften, Pflanzen und Tiere unmittelbar betreffen, werden in der Ausstellung aufgegriffen, und die verschiedenen Facetten der biologischen Vielfalt am Ort werden dargestellt.

Das wichtige Thema brennt inzwischen nicht mehr nur bekannten Akteuren wie Naturschutzverbänden, Landwirten, Vereinen und anderen Gruppierungen unter den Nägeln, sondern immer mehr besorgte Bürger fragen sich, wie sie auf die zurückgehende biologische Vielfalt aktiv reagieren und positiv einwirken können. Die Ausstellung geht darüber hinaus auf Möglichkeiten ein, wie sich jeder Bürger mit relativ wenig Aufwand in seinem unmittelbaren Umfeld positiv für den Erhalt des natürlichen Lebensraumes einsetzen kann.

Ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Arten sind die heimischen Gärten. Diese Gärten sind aber meist alles andere als naturnah angelegt. Viele Gartenbesitzer wollen ihre Gärten picobello haben. Kein Blatt, kein Unkraut, kein Halm darf am falschen Ort sein, geschweige denn altes Holz. Stattdessen gibt es Rollrasen, Lorbeerhecken und versiegelte Gartenflächen, dazu kommt in vielen Fällen der Einsatz von Pestiziden. Dabei ist der beste Artenschutz ein Garten, der nicht zu 100 Prozent ordentlich ist. So können in Ecken herumliegende Zweige und Baumreste Igeln oder Eidechsen Unterschlupf bieten. Wer sich ein wenig zurücklehnt und dem Garten und der Natur freien Lauf lässt, kann sich bald auch über eine lebendige Tierwelt freuen. Unterstützt werden kann dies noch durch die Auswahl an heimischen Gehölzen und Blumen. Denn diese können Bienen, Schmetterlingen und Co. als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen, Zierpflanzen wie Forsythie oder Rhododendron dagegen bieten heimischen Tieren häufig keine Nahrung und locken selten neue Besucher an.

Farbtupfer und blühendes Leben

Bietet man mit heimischen Pflanzen und den genannten Gartenelementen Lebensräume, nimmt der Kreis des Lebens ganz von alleine seinen Lauf. Denn die heimischen Pflanzen liefern Insekten das benötigte Futter. Diese werden wiederum von Vögeln, Fledermäusen und Igeln als Nahrungsquelle genutzt. So hat man außer frischem Grün und bunten Farbtupfern schnell auch das blühende Leben im eigenen Garten.

Auch urbane Grünflächen sind in ökologisch hochwertige Flächen verwandelbar. Noch jedoch warten viele solcher Flächen darauf, in wertvolle für Insekten attraktive Blühwiesen und Flächen verwandelt zu werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Blühstreifen entlang des Hessenrings, der nicht nur optisch eine wahre Freude ist, sondern auch zur Biodiversität beiträgt, indem er eine hervorragende Futterquelle für eine Vielzahl von Insekten darstellt. Auch das Mahdkonzept im Kurpark hat zu einer erheblichen Erhöhung der Artenvielfalt in den Wiesen des Parks beigetragen hat.



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