Herr Minkepatt und seine Freunde

Stephan Wunsch mit Herrn Minkepatt, der mit der Konditorsfrau verhandelt, belauscht von den neugierigen Nachbarn. Foto: Staffel

Bad Homburg (ks). Das „Theater mit Figuren – Rosenfisch“ erzählte in den Louisen Arkaden die rührende Geschichte von Herrn Minkepatt, in der auch eine Klavier eine Rolle spielt. Weil die ursprünglich angekündigte Erzählung nicht aufgeführt werden konnte, weil die Cellospielerin erkrankt war, musste Stephan Wunsch auf Herrn Minkepatt zurückgreifen, der etwas schrullig ist und nur die Vögel als Freunde hat.

Sein ganzes Berufsleben lang hatte er sich um die gefiederten Freunde im Wald gekümmert. Doch nun muss er in Rente gehen. Weil er keine Freunde hat, ist der alte Herr sehr einsam. Aber dann besinnt er sich auf das Klavierspiel und schafft sich ein Instrument an. Fortan gilt sein ganzes Bemühen dem Ziel, die Laute seiner Vogelfreunde auf dem Klavier nachzuahmen. Die Musik gefällt den Vögeln, ärgert aber die Nachbarn, vor allem die pausbäckige Konditorsfrau und die Bewohner im Haus nebenan, die ihrer Wut über Herrn Minkepatt mit lautem Schimpfen Luft machen. Bis eines Tages der Kanarienvogel der Konditorsfrau davongeflogen ist. Der junge Bäckergeselle rennt vergebens umher, kann den Vogel aber nirgends entdecken. Aber der Junge hat eine Idee und bittet Herrn Minkepatt um Hilfe. Und der weiß Rat. Er ruft den gelben Liebling mit seinem Klavierspiel herbei, und die Freude ist groß, als der Vogel angeflogen kommt. Herr Minkepatt ist plötzlich ein Held, und als sich bei ihm immer mehr Vögel einfinden und auch im Winter nicht mehr gen Süden fliegen wollen, bekommt Herr Minkepatt endlich auch genügend Körner, seine gefiederten Freunde über den Winter zu bringen.

Diese Geschichte hat sich Kinderbuchautorin Ursula Genazino ausgedacht, die Wunsch mit seinen wunderschönen, kunstvollen Figuren in Szene gesetzt hat. Als „Haus“ diente ein Baum mit großen und kleinen Vogelkästen, aus denen sich die Konditorsfrau und die Nachbarn mit der vorlauten Gundula immer dann meldeten, wenn sie etwas zu meckern hatten – bis am Ende alle versöhnt waren und Herr Minkepatt plötzlich viele Freunde hatte. Es gab viel Applaus für den Künstler und seine kleinen Freunde, die mit guten Wünschen für die Cellistin verabschiedet wurden.



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