Mit Jedynak und Hetjes will die Kurstadt-CDU Stimmen holen

Bad Homburg (js). Der aktuelle Fraktionschef Dr. Oliver Jedynak ist die Nummer 1 auf der Liste der CDU. Er soll die CDU der Kurstadt im Kommunalwahlkampf führen, der jetzt in die entscheidende Phase geht. Der 29 Jahre alte Spitzenkandidat der Union soll auch nach der Wahl am 14. März noch Frontmann der Christdemokraten sein und die neue Fraktion im Stadtparlament führen. Darauf hat sich die CDU schon im September festgelegt. Auf dem Titelbild der jetzt rechtzeitig zur politischen Crunchtime vorgelegten CDU-Wahlbroschüre ist die Führungskraft nur ein blasser Schattenmann wie all die anderen 48 Männer und Frauen, die für die CDU ins Rennen gehen. Da gibt es blatthoch nur einen Frontmann, den amtierenden Oberbürgermeister Alexander Hetjes, der das unbedingt auch bleiben will.

„Gemeinsam mehr bewegen“ lautet der Titel-Slogan, weiß auf der orangefarbenen Grundfläche, die sich inzwischen als CDU-Farbe eingeprägt hat. Der Fixstern aber kann immer nur einer sein. Die komplette zweite Seite gebührt einem Hetjes-Foto, auf der kompletten dritten Seite erläutert der OB mit der Anrede „Liebe Bad Homburgerinnen, liebe Bad Homburger“ in geraffter Form die Richtung der CDU für die kommenden Jahre. Das setzt sich fort, am Fuß jeder Seite mit Erläuterungen zum Programm die Menschen, die für Parlament und Ortsbeiräte kandidieren, im Zentrum der eigentliche Spitzenkandidat, der als Garant für nachhaltige Stadtentwicklung, als Mann der Wirtschaft, als Verfechter neuer Mobilität, als Freund der Feuerwehr und Sicherheitsdienste, Kunde im örtlichen Weinhandel und Baumeister mit sozialer Verantwortung in Szene gesetzt wird.

Im weitgehend digital geführten Wahlkampf ist die Strategie der CDU trotz aller Fokussierung auf den amtierenden OB darauf ausgelegt, Einheit zu demonstrieren. Nach Jahren innerlicher Zerrissenheit kam mit dem jungen Hetjes und neuen Kräften der Teamgeist zurück. Jedes Bild soll zeigen, „wir sind ein Team und können gemeinsam viel bewegen“, so formuliert es Parteichef Thorsten Bartsch. Zwei Wahlen, die von der CDU als eine Wahl verstanden wird, die Idee vom Team in der Partei bestimmt den Sprachduktus. „Kreativ, nachhaltig, engagiert“ soll die CDU dem Wahlvolk präsentiert werden. Hetjes und die Fraktion ziehen an einem Strang. Wie der Oberbürgermeister liebäugelt auch die Partei mit der absoluten, mindestens aber mit einer satten Mehrheit im Stadtparlament. Dissens in wichtigen Fragen besteht nur selten und wird schnell glattgebügelt, und immer sollen die Bürger mitentscheiden, auch nach der Wahl.

Spatenstich fürs Kinocenter

Die Zukunftsthemen für die CDU sind die Ankerthemen der zu Ende gehenden Wahlperiode. Nach dem „Durchbruch bei Langzeitprojekten“ (Hetjes) geht es um deren Verwirklichung. Verlängerung der U2, Bau des Kinocenters mit Club am Bahnhof, Wohnbebauung auf dem Vickers-Areal, Abarbeiten der im „Regiebuch für die Stadt“ formulierten Aufträge aus dem Bürgerbeteiligungsprozess „Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2030 (ISEK)“, Stärkung des Radverkehrs und die jüngst angekündigte Digitalisierungsoffensive „Smart City“. Das Regiebuch hat viel Geld gekostet, die Studien zu Umbau/Sanierung/Neubau des Kurhauses kosten sehr viel Geld, die CDU verspricht Beteiligung der Menschen, „im besten Fall bis hin zu einem Bürgerentscheid“. En passant erwähnt Thorsten Bartsch bei der Vorstellung des Wahlprogramms, dass nach „finalen Bauabsprachen“ wohl Mitte Februar der Spatenstich zum lange ersehnten Kinocenter anstehen könnte. Fällt neben wachsender Wirtschaft und Kulturförderung unter dem Aspekt Lebensqualität mit Blick auf junge Wählerschaft auch in den wichtigen Bereich, Bad Homburg für junge Menschen attraktiver zu machen.

Der aktuelle und wahrscheinlich auch neue Fraktionsvorsitzende Oliver Jedynak stellt bei seinem Part in der Vorstellungsrunde die Themen „Klimaneutralität zügig erreichen“, konsequente Umsetzung des noch zu erstellenden integrierten Mobilitätskonzepts und das Thema Sicherheit als „Voraussetzung für hohe Lebensqualität“ in den Vordergrund, das ihm „besonders am Herzen liegt“. Es nimmt zwei von 20 Seiten der Wahlbroschüre ein, stellt Prävention in den Mittelpunkt. Die CDU plädiert laut Jedynak für eine Verstärkung der Stadtpolizei und verstärkte Präsenz sowie eine häufigere Bestreifung durch Sicherheitskräfte speziell in den Abend- und Nachtstunden, um „Angsträume“ zu beseitigen. Eine zu schaffende „kommunale Sicherheitszentrale“ soll rund um die Uhr erreichbar sein.

Der Bau des Kinocenters mit Club am Bahnhof gehört zu den Langzeitprojekten. Wohl schon Mitte Februar könnte der Spatenstich anstehen. Foto: js

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