Klais-Orgel darf in romantischer Weise neu erklingen

Landrat Ulrich Krebs, Michaela Walter, Dr. Claus-Michael Denk und Pfarrer Werner Meuer (v. l.) vor der St.-Marien-Orgel. Foto: hl

Bad Homburg (hl). „Die Orgel bietet traditionelle Musik, die vielen Menschen gerade auch in bewegten und unsicheren Zeiten die Möglichkeit gibt, zur Ruhe zu finden. Gerade deswegen ist es wichtig, diese Musik nicht verstummen zu lassen.“ So beschreibt Landrat und Vorsitzender des Orgelausschusses, Ulrich Krebs, die Wirkung der Kirchenmusik, im Speziellen die von St. Marien. Er und weitere Mitglieder der Pfarrei rufen zu großzügigen Spenden für die Sanierung der Orgel auf. Erstmals eingeweiht im Jahr 1906 erklang in einer öffentlichen Probe festliche Orgelmusik in St. Marien. Der Eindruck, den der Klang der nach ihrem Erbauer benannten Klais-Orgel auf die Anwesenden machte, muss, glaubt man den damaligen Berichten, eindrucksvoll gewesen sein. Und daran hat sich seitdem nichts geändert.

Um ihren beeindruckenden Klang beizubehalten, ist es nun notwendig, ihr wieder zu alter Kraft zu verhelfen. Zuletzt wurde sie vor 47 Jahren saniert. Auch wenn gute Pflege und regelmäßige Wartung von hoher Priorität für die Pfarrei sind, ist die Modernisierung des gesamten Orgelbauwerks längst überfällig, meint Krebs. Dazu lassen sich mittlerweile manche Orgelpfeifen nicht mehr stimmen. Für die Kirchengemeinde bedeutet die Sanierung eine Herausforderung, denn die Kosten dafür sind immens. Laut Sanierungsplan belaufen sie sich auf rund eine Million Euro. Durch zweckgebundene Spenden, Zusagen von Gebietskörperschaften, dem Bistum Limburg, dem Förderverein St. Marien und zahlreichen Einzelspenden gelang es der Kirchengemeinde bislang, zwei Drittel der Kosten aufzubringen. „Wir sind sehr froh und dankbar für diese Unterstützung von vielen Seiten“, betont Krebs. Bereits 2016 sollte das Projekt starten, allerdings wurde die Innenrenovierung der Kirche vorangestellt. Jetzt soll die Instandsetzung des Instruments einen Schlussstrich für die umfangreichen Renovierungsarbeiten an der St.-Marien-Kirche setzen. Die Vision der Pfarrei ist nun, die Orgel ähnlich zu der romantisch geprägten Version von 1906 zu gestalten.

Pfarrer Werner Meuer betont, wie wertvoll der musikalische Klang nicht nur für Gläubige, sondern auch für die Kultur ist. Die Klais-Orgel bereicherte in der Vergangenheit viele Konzerte und begleitete nicht weniger als 380 Gottesdienste pro Jahr.

Dazu ermöglicht sie lernfreudigen Schülern, das außergewöhnliche Instrument Orgel spielen zu lernen und so einen kulturellen Bestandteil an jüngere Generationen weiterzugeben. Während der Coronapandemie habe sie eine besondere, tröstende Wirkung auf die Menschen gehabt. „Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Menschen – nicht nur aus unserer Kirchengemeinde – Orgelmusik schätzen“, sagt Pfarrer Meuer. „Sie gibt ihnen ein Gefühl der Heimat, des Trostes und der Zuversicht und weckt Freude mit ihrem Klang, der mal leise wie ein Flüstern, mal strahlender als ein ganzes Orchester ist.“ Pfarrer, Landrat, der Vorsitzende des Verwaltungsrats Dr. Claus-Michael Denk, Michaela Walter vom Ortsausschuss St. Marien und die anderen Mitglieder des Orgelausschusses der Pfarrei hoffen daher, dass möglichst viele Menschen sich mit einer großzügigen Spende an der Sanierung der Klais-Orgel beteiligen. Das gesamte Orgelprojekt soll zudem am 2. Adventswochende in der Pfarrei vorgestellt werden.

!Weitere Informationen zur Spende sind im Internet unter www.katholisch-badhomburg-friedrichsdorf.de erhältlich.

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