Durch Können beim Bridge Außenküche und Grill erspielt

Einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro überreichenAnke Stark-Flessner (Mitte) und Margarete Brink (2. v. r.) an Simone Stodal-Kostka (2. v. l). Mit ihr freuen sich die Heimbeiratsvorsitzenden Michael Meissner (links) und Maria Sundmacher (rechts). Foto: fch

Bad Homburg (fch). Ein 1000-Euro-Scheck wechselte kürzlich in Kirdorf den Besitzer. Überreicht wurde die Spende des Bridgekreises Bad Homburg von dessen Vorsitzender Anke Flessner und PR-Frau Margarete Brink an Simone Stodal-Kostka, die Bereichsleiterin der Wohneinrichtung und Tagesstätte Bad Homburg des Internationalen Bunds (IB).

Simone Stodal-Kostka informierte die Spendenüberbringerinnen gemeinsam mit der Heimbeiratsvorsitzenden Maria Sundmacher und ihrem Stellvertreter Michael Meissner über die Verwendung des Betrags. „Unsere 34 Bewohner haben in diesem Sommer aufgrund der Corona-Pandemie unseren Hof oft genutzt. Dabei ist der Wunsch entstanden, das Areal mit einer Außenküche und einem größeren Grill aufzuwerten, damit wir das Geschirr nicht immer vom ersten Stock runter und dann wieder hoch schleppen müssen.“

Genutzt wird der Hof von den Bewohnern der Heilpädagogischen Wohneinrichtung und Tagesstätte für Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung der IB Behindertenhilfe Südwest zur Erholung, für Sommerfeste, aber auch für Männer- oder Frauenstammtische. Noch wird der künftige Bereich der Außenküche als Abstellplatz genutzt. Dank der Spende der 34 Bridgespielerinnen kann das Vordach des offenen Schuppens verlängert, die Außenküche eingebaut und ein größerer Grill aufgestellt werden.

Wie das Duo des Heimbeirats aus der Wohngruppe 1 berichtete, sind die Bewohner zwischen 20 und 70 Jahre alt. Die Bereichsleiterin informierte, dass das Haus in Kirdorf zuständig für die Eingliederungshilfe ist. „In diesem Jahr ist ein Bewohner nach fünf Jahren bei uns wieder in eine eigene Wohnung gezogen. Betreut wird er jetzt vom ambulanten Dienst.“ Allerdings sei die Fluktuation in der Einrichtung gering. „Wir ermöglichen allen Bewohnern die Teilhabe und, wo es möglich ist, die Selbstständigkeit.“ Maria Sundmacher fügt hinzu: „Für die meisten von uns ist das Haus hier ihr Zuhause. Viele haben keine Familie mehr.“

Eine große Herausforderung für die Mitarbeiter war die Umsetzung des Bundes-Teilhabe-Gesetzes. Mit ihm soll die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung durch mehr Teilhabe an der Gesellschaft, mehr Selbstbestimmung und mehr Möglichkeiten zur individuellen Lebensführung verbessert werden. Betreut werden die Bewohner mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Erkrankung von 34 Mitarbeitern, zwei Azubis, Studenten im Praxissemester und FSJlern. Ein Programm zum Erhalt und der Steigerung der geistigen Fitness für alle Senioren bietet eine 450 Euro-Kraft an. Zu den Disziplinen gehören Lesen, Rechnen, und Handarbeiten.

Bei den beiden Spendenüberbringerinnen bedankten sich die Empfänger mit IB-Notizbüchern, „damit die Damen ihre Ergebnisse notieren können“, und in der Tagesstätte hergestellten Kerzen. Wie die Besucherinnen informierten, geht es auch beim Bridge, das als „Königin des Kartenspiels“ bezeichnet wird, neben Vergnügen und Zeitvertreib um geistiges Fitnesstraining. „Bridge ist Gehirnjogging pur, da es vorausschauendes Denken und ein gutes Gedächtnis erfordert und fördert“, sagte Margarete Brink. Gespielt wird Bridge mit 52 Karten an Vierertischen, an denen sich die Partner paarweise gegenübersitzen. „Bridge ist ein Turnier- und kein Glücksspiel. Am Ende gewinnen die besseren Spieler und nicht die mit dem besseren Blatt.“

Wünsche erfüllen, für die Geld fehlt

Gegründet wurde der Bridgekreis Bad Homburg vor 26 Jahren. Beim jährlich stattfindenden Adventsturnier wird eine Spendenbox in Form eines Nikolausstiefels aufgestellt. Mit Mitteln aus der Vereinskasse wird die Summe dann auf 1000 Euro aufgestockt. Gespendet wird das Geld an wechselnde soziale Einrichtungen vor allem in Bad Homburg. Zu den Spendenempfängern gehörten beispielsweise die Tafel, der Verein zur Betreuung Volljähriger, das Hospiz, die Behindertenhilfe, der Kinderschutzbund, die Clown-Doktoren und bereits mehrfach das Bad Homburger Frauenhaus. „Mit unserer Spende können Wünsche erfüllt werden, für die der Träger der Institution keine Mittel bereitstellen kann.“

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