Kreativ sein und sich austoben beim Fest der „Kulturkinder“

Wilhelm Laupus und Horst Steckly zeigen den Workshopteilnehmern, wie sie mit Fantasie, Geschick und Können aus Holz auf einer Seite eines Spiels eine Kugelbahn und auf der anderen ein Labyrinth bauen können. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Schleifen, malen, kleben, basteln, schreinern, fädeln und noch viele Techniken mehr ausprobieren konnten die Gäste unter Anleitung von Künstlern und erfahrenen Handwerkern auf dem fünften Sommerfest des Vereins „KulturLeben Hochtaunus“. Jutta Kaiser, Vorsitzende und Leiterin des Projekts „Kulturkinder“, begrüßte mit Dr. Joachim Dietrich Reinking, dem 2. Vereinsvorsitzenden, 100 Gäste beim Sommerfest in der Galerie Fleck.

„Von den 100 Kindern und Erwachsenen waren 70 Geflüchtete aus der Ukraine. Zur Verständigung waren Dolmetscher am Ort.“ Ihre Lust am Kreiativ-Sein wecken oder gar erst ihre künstlerischen Talente entdecken konnten die Gäste bei wechselnden Workshop-Angeboten. Malen, mit Specksteinen oder Holz arbeiten oder Perlen zur Verzierung eines Schlüsselanhängers auffädeln waren einige davon. Zum Toben und zum Wachrütteln aller Sinne eignete sich zwischendurch der Barfußpfad auf dem Außengelände der Galerie Fleck. Für Spiel und Sport zuständig war eine Übungsleiterin der Spielgemeinschaft Kirdorf. Zu ihrem sportlichen Fitnessprogramm gehörten Ballspiele, ein Hindernisparcours, Spiele mit dem Schwungtuch und ein Kriechtunnel. Wie Holz bearbeitet wird und welche Spiele sich daraus anfertigen lassen, zeigten den jungen und erwachsenen Gästen die erfahrenen „Holzwürmer“ Wilhelm Laupus und Horst Steckly. Sie demonstrierten den Workshop-Teilnehmern, wie sie mit Fantasie, Geschick und Können aus Holz Spiele bauen können. Ihr Modell zeigte auf einer Seite eine Kugelbahn und auf der anderen ein Labyrinth. Unter Anleitung vom Hausherrn und Künstler Stephan K. Müller verwandelten sich mit wenigen Handgriffen einfache Specksteine in kleine Kunstwerke oder dekorative Schmuckanhänger mit persönlicher Note. Die beiden Vorsitzenden des im Dezember 2012 gegründeten Vereins für kulturelle Teilhabe freuten sich, dass sie erneut mit ihren zahlreichen Helfern Kindern und Erwachsenen schöne Stunden schenken und ihnen Zugang zur Kultur ermöglichen konnten. „Mit der Hilfe unserer 80 Vereinsmitglieder, unserer jeweils 90 Sozial- und Kulturpartnern im Hochtaunuskreis und dem Frankfurter Papageno Theater sowie zahlreichen Sponsoren und Helfern ermöglicht der Verein Menschen mit geringem Einkommen den kostenfreien Besuch von Kulturveranstaltungen.“ Dazu vermittelt der Verein nicht verkaufte Eintrittskarten in einem persönlichen Telefongespräch an Kulturgäste. Und ermöglicht ihnen so einige Stunden unbeschwerten Kulturgenusses auf Konzerten oder Theaterveranstaltungen.

Kinder können Kindertheatervorstellungen und Workshops besuchen. Während der Pandemie konnten Mädchen und Jungen in den Ferien Workshops mit ihren festen Gruppen in separaten Räumen besuchen. Seit Vereinsgründung konnten 20 000 Karten an Erwachsene und 14 000 Tickets an Kinder vergeben werden. „Kultur ist ein hohes Gut und sollte für alle zugänglich sein.“

Die jeweils für zwei Jahre geltenden Berechtigungen werden von den Städten geprüft. Vor Corona waren rund 900 berechtigte Erwachsene und 1100 Kinder beim Verein „KulturLeben Hochtaunus“ registriert. Die leuchtenden Augen der Kinder und das Lächeln in den Gesichtern ihrer Eltern war auf dem Sommerfest die schönste Form der Anerkennung für die Vereinsmitglieder und ihre Helfer.



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