Kreative Ideen für nachhaltiges Handeln im Familienalltag

Erstellt von Leser-Reporter: Christina Gruber-Eifert
Der Aufkleber ist ein inspirierendes Beispiel für nachhaltiges Handeln im Alltag. Gefunden an einer Ampel in Frankfurt.

Seit ein paar Jahren spüren und erleben wir, wie sich die uns bekannte Welt in allen Lebensbereichen sehr verändert. Zum Beispiel beim Einkaufen begegnet uns immer häufiger der Begriff „Nachhaltigkeit“. Doch was ist darunter zu verstehen? Der Begriff stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und geht darauf zurück, dass nur so viel Holz verbraucht werden soll, wie auch wieder nachwachsen kann. Es sollen die Bedürfnisse der aktuellen Generation erfüllt und die der nächsten im Blick behalten und berücksichtigt werden. Gar nicht so einfach! Denn die aktuellen, globalen Herausforderungen erfordern von uns eine hohe Lösungs- und Gestaltungskompetenz. Doch wie können wir diese entwickeln? Die Erfahrungen in den ersten sechs Jahren werden zu einer wichtigen Basis, wie wir anderen Menschen und Lebewesen begegnen und mit Problemen und Herausforderungen umgehen. Es ist eine wichtige Erfahrung für Kinder, sich einzubringen zu können und mit ihrem Handeln aktiv etwas zu bewirken. Zu erleben, dass jeder Beitrag wertvoll ist und sie zusammen mit anderen einen gestalterischen Einfluss auf die Welt nehmen. Die Kinder werden dann zu Erwachsenen, die sich mit der Welt verbunden fühlen und Eigenverantwortung übernehmen. Dieser Zusammenhang wird zunehmend auch vielen Kitas und Schulen bewusst. Die „BNE“ – eine Bildung für nachhaltige Entwicklung“ fließt immer stärker in pädagogischen Konzepte und die Gestaltung des Unterrichts ein.

Von Beginn an orientieren sich Kinder an Erwachsenen und lernen von ihrem Vorbild. Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen im Leben ihrer Kinder und geben ihnen Werte fürs Leben mit auf den Weg. Nachhaltiges Handeln vorzuleben kann sogar Spaß machen und den Familienalltag bereichern.

Ein paar Inspirationen & Anregungen zum gemeinsamen umsetzen

1.„Nutze was du hast“ - Upcycling von Gegenständen
Leere Marmeladen-Gläser eignen sich sehr gut zum „Upcyceln“. In ihnen kann man etwas pflanzen, kleine Schätze aufbewahren oder sie verwenden, um einen Kuchen als Nachtisch im Glas zu backen. Auch leere Küchenpapier Rollen lassen sich gut wiederverwenden. Als Alternative zum Geschenkpapier können sie angemalt und zu einer Geschenkverpackung umgestaltet werden.

2. Tausche was du hast
Es muss nicht immer alles neu sein! Bücher oder Spielsachen lassen sich wunderbar mit anderen Freunden tauschen. Viele Städte verfügen beispielsweise auch über Bücherschränke. Gut erhaltene Sachen, die nicht mehr genutzt werden, können noch andere Menschen brauchen und ihnen eine Freude machen. In Bad Homburg gibt es z.B. das Projekt der „Givebox“. Eine große, rote Gartenhütte dient als Tauschbörse am Straßenrand.
(https://giveboxbadhomburg.de)

3. Den Lebensmitteln auf der Spur
Mit den Kindern kann man gemeinsam der Frage nachgehen, woher unsere Lebensmittel kommen.
Es bietet sich an, einen Wochenmarkt zu besuchen oder einen Ausflug zum Bauernhof zu machen. Oder die Idee, zur Abwechslung mal in einem Unverpackt-Laden einkaufen zu gehen und eigene Behälter zum befüllen mitzunehmen. Jede gesparte Tüte und Verpackung leistet einen Beitrag.

4. Buntes Konfetti sammeln
Das Müll nicht in die Umgebung gehört weiß jeder. Ein schöne, kreative Idee dies Kindern zu vermitteln besteht darin, unterwegs gefundenes Konfetti in einem Glas zu sammeln. Damit entwickeln die Kinder spielerisch eine Achtsamkeit für ihre Umgebung. Dazu macht das finden auch noch viel Spaß und es ist interessant zu sehen, was für unterschiedliche Konfetti Farben und Formen es gibt.

5. Achtsamkeit vor der Natur & Lebewesen
In der Stadt sowie in der Natur gibt es viele tolle Orte zu entdecken. Es wirkt entspannend, sich die Zeit zu nehmen, mal bewusst an einer schönen Blume stehenzubleiben und sie von allen Seiten zu betrachten. Oder gemeinsam ins Gras zu schauen, welche Tiere sich dort beobachten lassen. Wer gerne mehr für die Natur machen möchte, kann bienenfreundliche Pflanzen zum Erhalt der Insekten säen. Bundesweit gibt es “Bienenfutter Automaten” ein upgecycelter Kaugummi Automat, der in Kapseln Saatgut enthält. (Link zur Karte: https://www.bienenretter.com/bienenautomat/netzwerkkarte)

Es kann auch ein schönes Erlebnis sein, gemeinsam mit der Familie einen Baum zu pflanzen. Viele Städte und Gemeinden, wie z.B. der Gemeindewald Wehrheim bieten immer wieder Aktionen an, die zum Mitmachen einladen.

“Einem Kind beizubringen, nicht auf eine Raupe zu treten, ist für das Kind genauso wertvoll wie für die Raupe.” - Bradley Miller.

Über die Autorin des Artikels
Christina Gruber-Eifert ist Ausbilderin in der pädagogischen Erwachsenbildung, Referentin  & Expertin für das Thema BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) sowie ausgebildete Pädagogin. Sie engagiert sich ehrenamtlich für Naturschutz und ist Teil des bundesweiten Bienenfutter Automaten Projekts das schon mehrfach ausgezeichnet wurde.

 

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