Kurhaus: Startschuss für Architektenwettbewerb gefallen

Momentan ist die Fassade des Kurhauses kaum zu sehen. Der hübsch beleuchtete Weihnachtswald auf dem Vorplatz sorgt für festliche Stimmung, in der Mitte des Brunnens strahlt ein überdimensionaler Stern in der Dezember-Dunkelheit. Foto: fk

Bad Homburg (hw). Die Suche nach den besten Ideen für das Kurhaus der Zukunft beginnt. Ab sofort können sich Architekten für die Teilnahme an einem Wettbewerb für den Neubau des Kurhauses der Zukunft bewerben.

„Die unübersehbaren qualitativen, funktionalen sowie räumlichen Mängel und Defizite des Kurhauses machen eine Weiterentwicklung des Gebäudes notwendig. Als Frequenzbringer für die Innenstadt und gesellschaftlicher Treff- und Bezugspunkt hat das Kurhaus eine hohe Bedeutung. Daher werden alle verfügbaren Optionen geprüft, um auf einer breiten Informationsgrundlage eine tragfähige Entscheidung für den Standort treffen zu können“, heißt es in einer Mitteilung der Kur- und Kongress-GmbH. Außer der Prüfung des Sanierungsaufwandes, der seit Oktober im Rahmen eines beauftragten Sanierungsgutachtens durch ein Planungsbüro geprüft wird, beginnt nun parallel ein Architektenwettbewerb für den möglichen Neubau.

Als Ausloberin des Wettbewerbs hat sich die Kur- und Kongress-GmbH in enger Abstimmung mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen für die Durchführung eines nichtoffenen Ideenwettbewerbs entschlossen. Im Rahmen des europaweiten Ideenwettbewerbs soll in den kommenden Monaten ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Bebauungskonzept gefunden werden, das den bestehenden Gebäudekomplex ersetzt sowie eine schlüssige, harmonische Verbindung mit den vorhandenen städtebaulichen Strukturen des Umfelds aufnimmt. „Das Kurhaus als attraktives Markenzeichen und Flaggschiff für die Innenstadt, dies allein zeigt die Komplexität der Anforderungen an den Neubau auf“, heißt es.

Unter Einbeziehung von Architekten, Landschaftsplanern sowie Verkehrsplanern beginnt unter insgesamt maximal elf Wettbewerbsteilnehmern die Suche nach den besten Ideen für das Kurhaus der Zukunft. Bei dem gewählten Verfahren sei eine breitgefächerte Auswahl an Ideen zu erwarten, der Spielraum bei der Findung der optimalen Möglichkeiten sei Hauptbestreben des weiteren Vorgehens. Zudem soll es nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung um einen Bürgerentscheid ergänzt werden. Der jetzige Nutzungsmix soll auch für einen Neubau in weiten Teilen beibehalten werden. Die einzureichenden Konzeptionen müssen dabei folgende Nutzungen berücksichtigen: Kongress- und Tagungszentrum, Theater, Hotel, Verwaltung der Kur- und Kongress-GmbH, ergänzende öffentliche sowie belebende, gewerbliche Nutzungen und eine Tiefgarage.

In dem Ideenwettbewerb sollen zwei unterschiedliche Gestaltungsansätze für die Fassadengestaltung entwickelt werden. Neben einer modernen und zeitgemäßen Fassadengestaltung ist zusätzlich eine historisierende Fassadenvariante zu erarbeiten. In Anlehnung an das damalige zweite Kurhaus, das sich von 1863 bis 1945 auf dem Wettbewerbsgrundstück befand, soll für die Neubaukonzeption eine historisierende Variante entwickelt werden. Hierbei soll ein Bezug zur damaligen Fassadengestaltung des belgischen Architekten J. P. Cluysenaar geschaffen werden. Jeder Teilnehmer beziehungsweise jede Bewerbergemeinschaft hat unter Berücksichtigung dieser Vorgaben einen Wettbewerbsbeitrag, bestehend aus zwei Fassadenvarianten, einzureichen.

Ein weiteres Kriterium der Ausloberin ist es, den geplanten Hochbau nicht isoliert zu betrachten, sondern das unmittelbar angrenzende Umfeld in die Planung mit einzubeziehen. Hierbei soll das Zusammenspiel zwischen dem öffentlichen Gebäude und dem öffentlichen Raum in einem schlüssigen Gesamtkonzept dargestellt werden.

Die Auslobung wurde bei der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen unter der Nummer 26/2020 RPW 2013 registriert. Die vollständigen Auslobungsunterlagen sind einzusehen auf der Europäischen Ausschreibungsdatenbank TED (Tenders Electronic Daily): https://bit.ly/2IUArkD. Die Ergebnisse des Wettbewerbsverfahrens werden im Frühsommer 2021 erwartet.



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