Bad Homburg (hw). Vor 70 Jahren, im Frühjahr 1951, gründeten 15 Bäuerinnen aus Gonzenheim einen Landfrauenverein. Damals herrschte Aufbruchstimmung, auch wenn die Folgen des Krieges noch spürbar waren und viele Familien um verstorbene Angehörige trauerten. „Niemand hätte sich vorstellen können, dass 70 Jahre später in Deutschland wegen einer Pandemie wiederum viele Menschen um ihre Liebsten trauern“, schreiben die Landfrauen.
Vor einem Jahr, Anfang März 2020, trafen sich die Landfrauen zum letzten Mal in größerem Kreis. Seither sind auch sie zum Stillstand gezwungen. Alle Vereinsabende, Veranstaltungen und Ausflüge wurden abgesagt. Auch im Sommer vergangenen Jahres verzichteten die Landfrauen auf alle Treffen aus Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Mitglieder. Der Landfrauenverein Gonzenheim/Ober-Eschbach hat zurzeit 80 Mitglieder, die ihrem Verein trotz des Stillstands die Treue gehalten haben. Dafür ist der Vorstand sehr dankbar.
Vor zehn Jahren konnte das 60-jährige Bestehen noch fröhlich in großem Kreis gefeiert werden. „Die Jubiläumsfeier für das 70-jährige Bestehen ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Sie wird nachgeholt werden, sobald die Situation es wieder zulässt“, heißt es.
Die Tradition der Osterbrunnen, die in jedem Jahr in Gonzenheim und Ober-Eschbach von den Landfrauen geschmückt werden, sollte nicht ausfallen. 20 Frauen, wie sonst üblich, konnten sich nicht treffen, um Girlanden zu binden. Aber Frühjahrsblumen und einige bunte Ostereier sollten es sein.
Die Landfrauen hoffen, dass die Menschen sich freuen, wenn sie am Vereinshaus in Gonzenheim und am Kirchplatz in Ober-Eschbach vorbeikommen und die farbigen Brunnen sehen.