Lesermeinung

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Unser Leser Michael Bernhardt aus Bad Homburg meint zum Bericht „Online-Umfrage: Der Jugend fehlen Orte zum Chillen“ (Bad Homburger Woche vom 18. Juni 2020):

Dieser Artikel bewegt mich doch zu einem Leserbrief. Beim ersten Durchlesen kann man der guten Frau Lewalter-Schoor durchaus zustimmen. Problematisch finde ich allerdings so einige Aussagen wie: Man sollte doch tolerieren, wenn es mal etwas lauter und später am Abend wird. Da bekommt man das Gefühl, der Frau Stadträtin ist das Chillen, was sich leider allzu oft als nächtliches Trinkgelage mit lauter Musik bis in die frühen Morgenstunden entpuppt und nicht als kulturelle Aktivität, wichtiger als das Recht der Bürger auf Nachtruhe.

Es bleibt zu hoffen, dass man bei der Findung von potenziellen Flächen vernünftiger wird als bisher geschehen. Wir haben direkt neben den Wohnhäusern, nur getrennt durch einen Fußweg, einen Bolzplatz, zusätzlich einen Basketballkorb und eine Tischtennisplatte. Die dort angegebenen Nutzungszeiten interessieren niemanden. Wenn ein metallenes Tischtennisnetz zweckentfremdet mit einem Fuß- oder Basketball traktiert wird, gibt es eine nettes schepperndes Geräusch, spätestens nach einer halben Stunde bekommt man als Anwohner erhebliche Agressionen.

Noch unschöner wird es, wenn die Tischtennisplatte zur Bar wird und lautes Geschrei und laute Musik bis morgens um 3 oder 4 Uhr zu ertragen sind. Wen wundert es also, wenn man dann die Polizei bemühen muss. Wird man persönlich vorstellig, erntet man nur Beschimpfungen und muss froh sein, wenn man nicht noch verprügelt wird. In letzter Zeit hat aber auch die Polizei verständlicherweise keine Lust mehr, sich der Problematik anzunehmen. Da kommt schon mal die Aussage: Im Moment haben wir keinen Wagen frei.

Das Problem könnte durch eine Verlegung der Tischtennisplatte nebst zugehöriger Sitzgelegenheit beseitigt werden. Versuche, dies bei der Stadt Bad Homburg zu erreichen, verlaufen bisher ergebnislos. Da wird man untzer anderem auf die Möglichkeit, Streetworker einzuschalten, hingewiesen. Leider habe ich von diesen Herrschaften keine Telefonnummer, um sie so gegen 3 Uhr anzurufen, damit sie sich des Problems annehmen.

Vielleicht hilft jetzt dieser Artikel, und es melden sich interessierte, verständnisvolle Bürger, die gerne in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ein derart „attraktives“ Freizeitangebot hätten, damit eine Verlegung stattfinden kann.



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