Lesermeinung

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Unser Leser Dr. Thomas Kreuder, für die SPD im Ortsbeirat Gonzenheim, meint zum Bericht „Erster Aufschlag auf gesegnetem Rasen“ (Bad Homburger Woche vom 16. Juli):

Mit Befremden habe ich Ihrem Bericht entnommen, dass die beiden Pfarrer Werner Meuer und Hans-Joachim Wach, dieser sogar in Ornat, den neuen Rasen des „Centre Court“ der künftigen „Bad Homburg Open“ gesegnet haben. Der Segen ist eine der wesentlichen Handlungen eines Gottesdienstes und schließt diesen in aller Regel ab. Namentlich der aus der jüdischen Liturgie stammende und dort nach wie vor praktizierte „Aaronitische Segen“ („Der Herr behüte …“) ist vielfach prägend für evangelische und katholische Gottesdienste.

Eine solche bedeutsame liturgische Handlung wie den Segen für ein „Green“ zu profanieren, erscheint mir völlig unangebracht. Einem banalen Ereignis, das nach Ihrer Berichterstattung weit überwiegend Werbezwecken dient, mag man Erfolg wünschen, ihm durch zwei Amtsträger unserer christlichen Kirchen eine besondere Weihe zu verleihen, ist in meinen Augen unangemessen und falsch.

Ich hoffe, dass unsere Kirchen vornehmlich an der Seite von Bedürftigen, Schwachen und Trostsuchenden stehen und sich und den durch sie gespendeten Segen Gottes nicht für Kommerz- und Prestigeveranstaltungen ins-trumentalisieren lassen.



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