Minigolfen mit Generalkonsul an der Miniatur-Thai-Sala

Einweihung mit Besuch aus Thailand: Die 3D-Nachbildung der Thai Sala hat bisher noch gefehlt auf dem neuen Minigolfplatz im Kurpark mit vielen anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt im Kleinformat. Beim ersten Schlag dabei sind Thailands Generalkonsul Suwapong Sirisorn (r.), sein Stellvertreter Attapong Pantrat (3. v. r.), dazwischen Werner Brand, der Vorsitzende der Stiftung Historischer Kurpark, und für Stadt und Kur Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Kurdirektor Holger Reuter. Foto: js

Bad Homburg (js). Der Generalkonsul hat sich nur schnell vom Pressemann die Spielregeln und die Zählweise erklären lassen und dann gleich eine ganz gute Figur abgegeben im Vergleich zu Kurdirektor und Oberbürgermeister. Dem wiederum das einzige Ass in der kurzen improvisierten Partie auf der neu modellierten Minigolfanlage im Kurpark gelang. Die Sportart war Suwapong Sirikorn bisher unbekannt, nun weiß der Generalkonsul Thailands in Deutschland, was die königliche Familie in der Heimat da genehmigt hat, nämlich die Darstellung der Thai Sala im Kleinformat aus Aluminium im 3D-Druckverfahren. Die Genehmigung des Königshauses war bei aller Freundschaft Voraussetzung.

Mit Hindernis 10 im 18-Loch-Parcours im Schatten des großen Golfplatzes steht nun ein weiteres Symbol für die enge Verbindung der Kurstadt mit dem thailändischen Königshaus. Mit dem Besuch der kleinen hochrangigen Delegation, zu der auch Konsulin Patcha Sriyaghandha gehörte, wurde nun die endgültige Fertigstellung der Anlage noch einmal zelebriert. Zwar wird schon seit Mai dort gespielt, gefehlt hatten aber bisher noch die Thai Sala und das Kaiser-Wilhelms-Bad jeweils als 3D-Modell.

Es oblag OB Alexander Hetjes, beim kleinen Meeting an Bahn 10 den ersten gedanklichen Ball zu spielen. Er bedankte sich unter vielen Verbeugungen bei Generalkonsul Sirisorn und dem Königshaus Thailand für die großzügige Freigabe des Symbols, die offiziellen Verhandlungen hatte Kurdirektor Holger Reuter geführt. Eine Sonderstellung in Europa im Bezug zu Thailand hatte die Kurstadt schon nach Errichtung der zweiten Thai Sala im unteren Kurpark, mit der nun dritten Thai Sala im Miniaturformat, wie scherzhaft angemerkt wurde, habe sich diese besondere Position noch einmal verstärkt. Auch wenn es dieses Jahr wieder kein Thai-Festival im Kurpark geben wird, das stets zehntausende Menschen aus ganz Deutschland und den nahen Nachbarländern anzieht. Noch hinderten die Coronanachwehen die Neuauflage des beliebten Festivals in der gesamten Thai-Community, zudem gebe es reichlich Transportprobleme für Händler, die aus Thailand anreisten, sagte Reuter und verwies auf 2023 als Neustart der Tradition.

Mit der Stiftung Historischer Kurpark im Boot konnten Stadt und Kur- und Kongress-GmbH die Idee vom neuen Minigolf-Flair auf dem alten und sehr beliebten Platz verwirklichen. Alle 18 Bahnen sind jetzt ein Blickfang, an jeder Bahn wird spielerisch Bad Homburger Historie und Jetzt-Zeit aufgenommen. Mal wird der kleine Ball eben durch die Thai Sala oder das Kaiser-Wilhelms-Bad gespielt, natürlich ist der Weiße Turm ein Ziel oder das Gotische Haus, bei einer Bahn müssen die Spieler den Ball mittig so weit schlagen, bis der nachgeahmte Froschkönig von der Orangerie ihn schluckt. Oder ein Netz unterhalb des berühmtes Homburg-Huts. Da ist dem OB das Ass gelungen. Ergänzt wurden alle 18 Bahnen um kleine Informationstafeln, die zu jeder Attraktion eine kurze Geschichte erzählen. Über einen QR-Code kann man mehr in Erfahrung bringen und sich Lust holen, die Sehenswürdigkeit „in echt“ zu entdecken.

Über die Stiftung Historischer Kurpark wurde die Finanzierung des Gesamtkonzepts gesteuert, sie hat sich vor allem bei einem besonderen Kunst- und Kulturabend um potente Sponsoren gekümmert. Reuter hatte auf 100 000 Euro gehofft, „am Ende des Tages standen fast 300 000 Euro auf der Spendenuhr“.

Alle 18 neuen Bahnen wurden gesponsort, für je 15 000 Euro gab’s dafür Namensnennung auf der Info-Tafel. Daher zieren jetzt Namen von Gräfinnen und Grafen, Freiherren und stadtbekannten finanzkräftigen Menschen die Tafeln, wenn sie nicht anonym bleiben wollten. „Herzensangelegenheit der Stiftung“, so ihr Vorsitzender Werner Brandt, war die „bauliche Weiterentwicklung“ des gesamten Areals am „Römerbrunnen“. Nach Vorgaben des Kurparkpflegewerks wurde das Rosenrondell auf der Seite der Kisseleffstraße ergänzt, eine kleine Brücke über einen Bach dient nun als Verbindungsweg vom Rosarium zum Stahlbrunnen, im Herbst, so bis dahin wieder Regen fällt, soll durch den geschwungenen, natürlich inspirierten Bachlauf wieder Wasser fließen, der Überlauf vom Schwanenteich am Paul-Ehrlich-Weg.

Tilly und Karl-Heinz Wensing, Pächter-Ehepaar der Minigolf-Anlage, haben nun noch mehr Zulauf bekommen auf der besonderen Spielfläche. Ab 12 Uhr ist täglich geöffnet bis in den Oktober hinein, 2,50 Euro für eine Runde (Erwachsene) oder ein Euro für Kinder, Schüler, Studenten und Kurkarteninhaber sind ein moderater Preis für den Spaß. Gegen 21 Uhr sollte eigentlich Schluss sein am Rand des Kurgebiets, das ist derzeit nicht immer einzuhalten. Aber den beiden macht’s enorm viel Spaß, seit nun 22 Jahren schon, wie Tilly Wensing verrät.

Weitere Artikelbilder



X