Nachhaltigkeit und Umweltschutz in einer digitalen Welt

Bei der „Green Granny GmbH“ von Dennis Winter, Paul Balcerzak, Tobis Schmidt, Julia Metje und Alina Lindner gibt es Stoffservietten und Stofftaschentücher aus Biobaumwolle in ausgefallenen Designs für junge Verbraucher. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Praxisbezug und Internationalität zeichnen das Studium an der Accadis Hochschule aus. Vermittelt wird den Studenten in Theorie und Praxis unter anderem, wie sie Projekte effizient managen, ein Team professionell und verantwortungsvoll führen und Projekte erfolgreich präsentieren. All diese betriebswirtschaftlichen Kenntnisse anwenden konnten Bachelor-Studierende aus neun verschiedenen BWL-Studiengängen jetzt bei ihrer Abschlussprüfung.

Anstelle einer mündlichen Prüfung stellten sie in 20 Gruppen Jury-Mitgliedern aus der Hochschule und aus Unternehmen ihre Start-up-Ideen vor. Ganz so wie Gründer in der bekannten TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Auf der Plattform eines Pitch-Decks präsentierten sie vermeintlichen Investoren in Gestalt der Juroren prägnant ihre Gründerideen, ihren Business-Plan und ihre eigens für die Prüfung gegründeten Start-ups. Die Herausforderung für die Studenten bestand darin, ihre im Studium erworbenen Kenntnisse auf ein Projekt anzuwenden, die Jury von ihren Ideen zu begeistern und als geschlossenes Team aufzutreten.

Für die Abschlussprüfung hatte die Accadis Hochschule die Studierenden in Gruppen eingeteilt. Präsident Florian Pfeffel informierte: „In vielen Teams trafen Studierende auf Kommilitonen, mit denen sie zuvor noch nicht gearbeitet hatten. So entstanden spannende Dynamiken, und die Studierenden bewiesen, dass sie mit ihrer Methoden- und Problemlösekompetenz auch in neuen Teams effizient arbeiten.“ Für die Ausarbeitung ihrer Präsentation hatten die Studenten eine Woche lang Zeit. Wie sich am Prüfungstag zeigte, gehört der Absolventenjahrgang 2019 zur „Digital Natives“-Generation. Die jungen Leute sind in einer digitalen Welt aufgewachsen, und so entwickelten viele der Teams Apps. Nachhaltigkeit und Umweltschutz stehen bei den Start-up-Unternehmen und ihren Produkten im Vordergrund. Beispielsweise bei der „Green Granny GmbH“ von Team 5. Dennis Winter, Paul Balcerzak, Tobis Schmidt, Julia Metje und Alina Lindner haben Stoffservietten und -taschentücher aus Bio-Baumwolle im Angebot. Diese haben sie mit innovativen und stilvollen Designs bedrucken lassen.

„Unser Ziel ist es, junge Leute zu bewegen, Stoffservietten und Stofftaschentücher zu benutzen und so Papier zu sparen. Es gibt auf dem Markt keine Servietten und Taschentücher mit vergleichbarem Druck.“ Auf den Stoffen tummeln sich Flamingos, Obst- und Animal-Prints. Mit natürlichen Ressourcen wie Strohballen, Obst und Kräutern dekorierte das Team 15 seine Präsentation. Mit der „System-App“ von Dalia Scheu, Charlotte Zohner, Julius Keller, Johanna Herbst und Patrycja Tyrlik können Kunden beim Punkte für den nachhaltigen Einkauf im Supermarkt sammeln und diese dann mit Coupons einlösen. „Je nachhaltiger die Produkte, desto mehr Punkte erhält der Konsument.“ Gesundheitsbewusste Verbraucher sind die Zielgruppe der „Rocket Bowl GmbH“ von Team 20. Diese setzt voll auf den Trend, das Essen in Schüsseln angerichtet zu servieren. Der Markt für diesen Food-Trend sei beispielsweise im nahen Frankfurt nur zu fünf Prozent mit Anbietern gedeckt, berichteten die sechs Absolventen den Juroren. Bei Rocket-Bowl haben Kunden die Möglichkeit, komplett zusammengestellte Bowls zu bestellen oder sich diese individuell aus sechs Bausteinen zusammenzustellen. Die Basis der Gerichte bilden Früchtepürees, die mit 40 verschiedenen Nahrungsmitteln ergänzt werden können. „Wir bieten süße, herzhafte, warme und kalte Varianten an. Und wir setzen auf regionale und saisonale Produkte. Geliefert werden unsere Rocket-Bowls in nachhaltigen Boxen mit umweltverträglichen Fahrzeugen.“

Kleine Kostprobe

Ganz im Sinne ihrer Überzeugung „In dir muss brennen, wofür du andere interessieren willst“, hatten sich Benjamin Schink, Christopher Mack, Sophie Schliessmann, Thai Lan Than Oang, Jennifer Neuroth und Fabian Reith noch einen Gag einfallen lassen. Sie servierten ihren Juroren Rocket-Bowls zum Probieren. Andere Gruppen hatten Apps zu Fotografie-Locations, für die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs oder für soziale und gesundheitliche Nutzungen entwickelt. Ein Pitch-Team präsentierte Ideen zu einer Plattform, die Flächen zum Bepflanzen und Ernten vermietet. Mit Sekt stießen Absolventen, Professoren und Jurymitglieder nach einem ebenso auf- wie anregenden Vormittag auf die bestandenen Prüfungen an.

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