Noch gibt es Hoffnung auf den Weihnachtsmarkt

Bad Homburg (js). Ein vom Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen, Alexander Unrath, eingebrachter Antrag zum Thema Weihnachtsmarkt in Corona-Zeiten ließ den amtierenden OB Alexander Hetjes (CDU) im Stadtparlament nach kurzem Kopfschütteln zur Topform auflaufen. Hatte der Antrag doch unterschwellig angedeutet, dass der Magistrat möglicherweise nicht rechtzeitig mit der Vorlage eines Konzepts für die so beliebte Weihnachtsstadt in die Pötte kommt. Unrath hingegen hat schon die Weihnachtsmänner in die Schaufenster wandern sehen und daraufhin hinter das Stichwort Weihnachtsmarkt ein großes Fragezeichen geschrieben. Bis zur nächsten Sitzung im Hauptausschuss im Oktober solle daher ein Konzept entwickelt werden, unter welchen Bedingungen der Bad Homburger Weihnachtsmarkt stattfinden kann oder eben abgesagt werden muss. Er jedenfalls, Alexander Unrath, könne sich durchaus einen „entzerrten Weihnachtsmarkt“ vorstellen.

Zehn Minuten später, nach Kurzreferat von Hetjes zum Stand der Dinge und kleiner Rüge von FDP-Sprecher Philipp Herbold, zog Unrath den Antrag seiner Fraktion zurück, die Antwort des OB auf die aufgeworfenen Fragen war zufriedenstellend. Konnte Hetjes doch berichten, dass die Verwaltung schon seit Frühsommer auf Hochtouren arbeitet, um eines der wichtigsten Open-Air-Ereignisse im Jahreslauf trotz „sehr schwerer Rahmenbedingungen“ verwirklichen zu können. „Den Antrag hätte es nicht gebraucht“, so Hetjes lässig, „das geht gar nicht auf die Schnelle.“ Noch in diesem Monat müsse der Magistrat entscheiden, „ob und wie es klappen kann“, allein um der vielen Händler und Vereine Willen, die eine „gewisse Planungssicherheit“ benötigten. Unterpunkt: Gibt es einen Weihnachtsmarkt in abgespeckter Version, dann sollen die Vereine Vorrang vor professionellen Händlern bekommen, das ließ Hetjes durchblicken.

„Wir würde alle gerne, aber wir tragen auch Verantwortung für die Bürger“, assistierte FDP-Sprecher Herbold dem Verwaltungschef. Allzuviel Hoffnung sollten sich die Homburger demnach nicht machen, dass der Weihnachtsspaß in gewohnter oder verkleinerter Form stattfinden kann. Viele Unwägbarkeiten pflastern den Weg zum Schlosshof und zum Kurhaus-Vorplatz, zur Schlossgarage oder auf die Vorplätze der Kirchen in der Dorotheenstraße. „Bei gutem Wetter mag’s ja ok sein, aber was ist, wenn’s regnet“, sinnierte Hetjes. Und die Menschen sich in Trauben unter schützenden Vordächern aneinander kuscheln. Das mag man sich gar nicht vorstellen in diesen Zeiten. Auch dichtes Treiben auf der Louisenstraße und anderen Plätzen, Einbahn-Regelungen müssten geschaffen werden, Begrenzungen, Einzäunungen, starke Einschnitte wären nötig. Alles keine schöne Begriffe rund um das Vorspiel zum Fest der Liebe. Wie dem auch sei, alles soll geprüft werden, und dann müsste auch die Frage der Verantwortung geklärt werden. Hetjes: „Wir stehen in ständigem Austausch mit dem Gesundheitsamt.“ Wenn der Herbst ins Land kommt, müsse eine Entscheidung fallen.



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