Obstsorten an Pilgerrain und Bornberg

Bad Homburg (hw). Im September vergangenen Jahres waren die Obstbau-Experten Werner Nussbaum und Herbert Schreiweis im Auftrag der Stadt zusammen mit einigen Helfern auf den Obstwiesen am Pilgerrain und am Bornberg unterwegs. Insgesamt wurden dabei auf etwa 23 Hektar Streuobstfläche rund 1170 Obstbäume standortgenau digital erfasst. Kartiert wurden außer den Obstarten die Sorten bei Apfel und Birne sowie Alter und Pflegezustand der Bäume. Die Ergebnisse der Obstsorten-Erfassung werden am Montag, 27. Januar, von 19 Uhr an von Werner Nussbaum in der Albin-Göhring-Halle, Massenheimer Weg 2, in Ober-Eschbach vorgestellt.

Bereits in den beiden vorangegangenen Jahren haben sich die Fachleute einen Überblick über das vorhandene Sortenspektrum am Wingert, am Platzenberg und im Kirdorfer Feld verschafft. Mit den Kartierungen an Bornberg und Pilgerrain ist die Erfassung der wichtigsten Streuobstgebiete in Bad Homburg abgeschlossen. Bei den insgesamt rund 7000 erfassten Obstbäumen konnte eine für das Rhein-Main-Gebiet außergewöhnlich große Sortenvielfalt verzeichnet werden.

In der Obstartenzusammensetzung dominiert auch an Bornberg und Pilgerrain das Kernobst (Apfel, Birne, Speierling, Mispel, Quitte) deutlich das Steinobst (Kirschen, Zwetschen, Mirabellen) und Walnüsse. Der Anteil an Apfelbäumen ist dabei am größten. Insgesamt konnten 109 Apfel- und 18 Birnensorten nachgewiesen werden, darunter auch seltene Apfelsorten wie etwa Blaubacher Wädenswil, Himbacher Grüner und Ditzels Rosenapfel. Einige seltene Sorten konnten nur als Einzelbäume nachgewiesen werden und gelten in ihrem Vorkommen als stark gefährdet.

Einem Großteil der Bäume attestieren die Experten einen relativ guten Pflegezustand. Die Stadt unterstützt Nach- und Neupflanzungen sowie deren Pflege seit vielen Jahren sowohl informativ als auch finanziell. In den vergangenen Jahren wurden vielfach Neupflanzungen vorgenommen, die nun fachgerecht gepflegt werden müssen.

Ziel der Bemühungen ist, die aktuell verfügbaren regionalen und lokalen Obstsorten zu sichern. Bereits im Herbst 2019 wurde in Ober-Eschbach eine erste Erhaltungspflanzung – insbesondere von seltenen Sorten – angelegt, denn diese leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Streuobstwiesen mit alten lokalen Obstbaumsorten haben somit nicht nur für die historische Kulturlandschaft und deren Attraktivität eine hohe Bedeutung, sondern tragen gleichzeitig zum Erhalt von genetischen Ressourcen und damit der Biodiversität bei.



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