Bad Homburg (hw). „Mit Blick auf die Ausbreitung des Corona-Virus (SARS-CoV-19) haben wir für das Bistum Limburg beschlossen, dass die Kirchen in der Diözese als Orte des Gebets geöffnet bleiben sollen. Wir müssen jedoch alle öffentlichen Gottesdienste absagen“, so schreibt der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing an die Pfarreien.
Nachdem die letzten Gottesdienste der Pfarrei St. Marien in reduzierter Weise gefeiert wurden, finden nun bis auf Weiteres keine öffentlichen Gottesdienste in den Kirchen und Kapellen statt. Auch alle Veranstaltungen in den Gemeindehäusern und -zentren wurden abgesagt. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen der Pfarrei St. Marien mit Pfarrer Werner Meuer nach einer „Krisensitzung“ zu folgenden Schritten entschlossen:
Die Kirchen St. Marien, St. Johannes, Heilig Kreuz und St. Bonifatius in Friedrichsdorf sind täglich von 9 bis 17.30 Uhr zum stillen Gebet geöffnet. Die in der Pfarrei besonders verehrte Darstellung der Mutter Gottes wurde in die rechte Seitenkapelle in St. Marien übertragen. Vor dieser Darstellung Mariens beten seit Tagen viele Christen und zünden Kerzen an.
Täglich um 18 Uhr feiern die Priester der Pfarrei in der Pfarrkirche St. Marien allein – ohne Gemeinde – eine nicht öffentliche Heilige Messe in den Anliegen der Gemeindemitglieder und der gegenwärtigen Zeit. Die Glocken aller Kirchen der Pfarrei St. Marien läuten täglich um 18 Uhr zum persönlichen Gebet. Sonntags werden die Glocken zum stillen Gebet um 10 Uhr läuten.
„Wir weisen auf die Gottesdienstübertragungen im ARD sonn- und feiertags um 10 Uhr und im ZDF sonn- und feiertags um 9.30 Uhr hin. Außerdem überträgt das Bistum Limburg täglich um 18 Uhr als Live-Stream eine Heilige Messe aus der Bischofskapelle. Den Live-Stream finden Sie auf dem Youtube- und Facebook-Kanal der Diözese Limburg“, sagt Pfarrer Meuer.
Das zentrale Pfarrbüro in der Dorotheenstraße 13 ist täglich besetzt und unter Telefon 06172-177040 und per E-Mail an st.marien[at]badhomburg.bistumlimburg[dot]de sowie im Internet unter www.katholisch-badhomburg-friedrichsdorf.de erreichbar. Die vier Gemeindebüros St. Johannes, Heilig Kreuz, Herz Jesu und St. Bonifatius sind bis auf Weiteres geschlossen. Taufen können nur als Einzeltaufen mit höchstens fünf Personen gefeiert werden. Die Priester der Pfarrei bringen derzeit auf Wunsch die Heilige Kommunion zu kranken und alten Menschen. Für das Sakrament der Krankensalbung stehen Priester täglich zur Verfügung, ebenfalls für das seelsorgliche Gespräch. Auch das Sakrament der Beichte wird weiterhin samstags von 16 bis 17 Uhr in St. Marien gespendet.
Ein besonderes Kreuz „Wunden unserer Tage“ wird ab Samstag im hinteren Teil der Pfarrkirche als Fürbittkreuz stehen, an das die Menschen persönliche Anliegen anbringen können. Beisetzungen können auf den Friedhöfen in Bad Homburg und Friedrichsdorf mit einem Gottesdienst am Grab gefeiert werden. Die Trauerhallen sind geschlossen. Das besondere Gedenken an die Verstorbenen (Requiem) wird gefeiert, wenn öffentliche Gottesdienste wieder stattfinden können. Die Feiern der Erstkommunion werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Grundsätzlich sind die Seelsorger in diesen Wochen für Anliegen da, besonders für das Gespräch. Junge Erwachsene der Pfarrei haben mit Pastoralreferent Werner Görg-Reifenberg, Mitgliedern des Pfarrgemeinderats und dem Caritasausschuss spontan ein neues Projekt gestartet: „Wir sind für Sie da – gerade jetzt!“
Jugendliche, junge Erwachsene des Zeltlagers Herz Jesu und erwachsene Gemeindemitglieder haben sich bereit erklärt, für ältere und alte Menschen einzukaufen und Botendienste zu übernehmen. Die Koordination werden die Pfarrsekretärinnen im zentralen Pfarrbüro und Michaela Walter, Vorsitzende des Caritasausschusses, übernehmen. Auch in St. Bonifatius werden Jugendliche und Erwachsene diese Aktion mit der Seelsorgerin Dr. Anne Kossatz anbieten. „Gerade jetzt soll sich Kirche durch christliche Nächstenliebe zeigen“, sagt Meuer.
Anmeldungen für die Aktion „Wir sind für Sie da – gerade jetzt“ sind im zentralen Pfarrbüro St. Marien unter Telefon 06172-177040, E-Mail: st.marien[at]badhomburg.bistumlimburg[dot]de möglich. „Isolation ist wegen des Virus angesagt, Solidarität aber das Gebot der Stunde“, betont Meuer.