Paten putzen die Stolpersteine

Bad Homburg (hw). Am helllichten Tag des 10. November 1938 wurde die Bad Homburger Synagoge niedergebrannt. Anlässlich dieses Novemberpogroms putzten und pflegten Paten der Bad Homburger Stolpersteine in der vergangenen Woche „ihre“ Steine, eingelassen in die Bürgersteige am ehemaligen Wohnort eines jeden zu Gedenkenden. Dazu wurde der erforschte Lebenslauf aus der von der Initiative Stolpersteine Bad Homburgherausgegebenen Broschüre verlesen. Außerdem wurde die Messingoberfläche auf Hochglanz gebracht, Blumen niedergelegt und mitunter ein Licht platziert.

Die jährliche Verlegung von Stolpersteinen musste in diesem Jahr ausgefallen. „Bereits die Recherche der Lebensläufe wurde durch geschlossene Archive sehr erschwert“, schreibt Wolfram Juretzek von der Initiative Stolpersteine. „Die Nachfahren der Opfer der Nazizeit hätten zu einer Verlegung nicht anreisen können. Es wäre die fünfte Bad Homburger Verlegung gewesen. Glücklicherweise aber hat Künstler Gunter Demnig gleich einen Termin für Oktober 2021 vergeben, denn inzwischen ist er bis ins Jahr 2022 hinein ausgebucht.“ So wird die 5. Stolpersteinverlegung Bad Homburgs 2021 in das Jahr fallen, in dem jüdisches Leben in Deutschland seit 1700 Jahren nachweisbar ist. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.stolpersteine-badhomburg.de.



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