Preis für Löfströms schimmerndes Kunstwerk

Preisträgerin Katarina Löfström (2. v. l.) mit den Juroren Peter Murray, Christian Scheffel und Elisabeth Millquist (v. l.) mit ihrem Kunstwerk „Open Source“. Foto: Staffel 

Bad Homburg (ks). Wenn der „Kunstpreis der Freunde der Blickachsen“ verliehen wird, neigt sich auch die Skulpturen-Biennale ihrem Ende entgegen, die wieder unzählige Besucher und Kunstfreunde herbeigelockt hat. Die Jury vergab den Preis dieses Mal an die schwedische Künstlerin Katarina Löfström für ihr silbrig schimmerndes und sanft schwingendes Kunstwerk „Open Source“ .

Es hängt zwischen Bäumen auf einem kleinen Hügel beim Kurparkweiher und wurde speziell für diesen Ort konzipiert. Das Rechteck nimmt sowohl mit dem Titel als auch mit den Maßen 16:9 Bezug zum Bereich der Video- und Filmtechnik, in dem Katarina Löfström auch künstlerisch aktiv ist. Wie sie berichtete, besteht das Material aus kleinen Plastikplättchen, die in einem Netz festgehalten werden. Jedes einzelne der unendlich vielen kleinen Teile reflektiere das Licht und die Natur ringsum und bewege sich im Wind: Wie ein großer beweglicher Bildschirm, auf dem abstrakte Bilder zu sehen sind.

Was wie Metall aussieht, „ist ein ganz einfaches und auch sehr preiswertes Material aus Plastik, das im technischen Bereich Anwendung findet. Ich wollte einfach sehen, was sich gestalterisch damit machen lässt“, erklärte die Künstlerin im Rahmen der Preisverleihung, zu der sich Freunde und Gönner der Blickachsen eingefunden hatten. Der mit 5000 Euro ausgestattete Preis ist als Würdigung, zugleich aber auch als Ansporn für das weitere künstlerische Schaffen gedacht, wie Christian Scheffel betonte.

Elisabeth Millquist, Ko-Kuratorin der 12. Blickachsen und Direktorin des schwedischen Skulpturenparks Wanas Kons, sagte in ihrer Laudatio, die Werke der schwedischen Künstlerin seien ebenso herausfordernd wie faszinierend. „Sie lässt uns unsere eigenen Erzählungen erfinden und schafft durch ihre Arbeit die Voraussetzungen für einen veränderten Blick auf die Welt“. Peter Murray, Direktor des britischen Yorkshire Sculpture Park und ebenfalls Mitglied der Jury, würdigte auch Christian Scheffel, der mit den Blickachsen einen wichtigen Beitrag zum europäischen Kunstkalender leiste, und der Kunstpreis genieße besonderes Ansehen.

Die diesjährige Preisträgerin Katarina Löfström habe mit raffiniertem Materialeinsatz und Standortbezug eine eindrückliche und poetische Arbeit geschaffen, lobte Murray. Die Kunstwerke der 12. Blickachsen-Biennale sind noch bis zum 6. Oktober im Kurpark und Schlosspark sowie an den Standorten in der Region zu sehen.



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