Reichlich Wasser zum Geburtstag

Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt am „Baum der Solidarität“. Foto: ny

Bad Homburg (ny). Der „Baum der Solidarität“, eine rotblühende Kastanie, wurde vor 20 Jahren von Mitgliedern der Internationalen Liste vor der Wahl des Ausländerbeirats in der Kaiser-Friedrich-Promenade gepflanzt. Er sollte als Zeichen der Solidarität zwischen allen Einwohnern der Stadt, gleich welcher Nationalität, Wurzeln schlagen. Inzwischen ist aus dem zarten dünnen Bäumchen ein kräftiger stolzer Baum geworden. Anlässlich der „Interkulturellen Wochen“ wurde nun am vergangenen Samstag sein 20. Geburtstag gefeiert.

Die führenden Politiker der Stadt, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt, Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak, die ehemalige Vorsitzende des Ausländerbeirats, Francisca de la Cruz Brunetti, auch zwei Stadträtinnen und ehemalige Mitglieder des Beirats waren gekommen und bestaunten den mit Grußkarten verzierten Baum. Kurdirektor Holger Reuter als „Hausherr“ des Kurparks war ebenso gern dabei. In der Begrüßungsrede wies der jetzige Vorsitzende des Ausländerbeirats, Miodrag Stojkovic, darauf hin, dass am 4. Oktober noch ein zweiter Geburtstag gefeiert wird: die Gründung des Ausländerbeirats der Stadt Bad Homburg. Francisca de la Cruz Brunetti und weitere Rednerinnen erinnerten daran, dass die Symbolik des Baums der Solidarität, Gerechtigkeit, Frieden, Respekt und Akzeptanz nicht vergessen werden darf. Die Menschen sollten sich erinnern, aufeinander zugehen, den Dialog suchen und echte Solidarität leben. Als Zeichen der Verbundenheit der Geburtstagsgäste hoben einige die mitgebrachten Flaschen mit Wasser hoch und begossen fast andächtig das Erdreich um den „Baum der Solidarität“. Dann sahen sie sich die an dem Baum angehängten Grüße an. Freunde der Pflanzaktion vor 20 Jahren hatten geschrieben: „Wir freuen uns, dass du prächtig da stehst, Schatten und Sauerstoff spendest, finden es aber bedauerlich, dass es notwendig war, dich als Zeichen dafür zu pflanzen, dass wir hier – wie du – Wurzeln schlagen und damit an alle Bad Homburger appellieren mussten, Solidarität zu leben. Und nach 20 Jahren? Halte bitte die Stellung und erfülle treu, gewissenhaft und so laut es geht deine Aufgaben weiter! Wir danken dir dafür herzlichst.“ Weitere Grüße waren aus Italien, Griechenland und Spanien gekommen. Später waren noch mehr Botschaften anhängt worden: „Für die Welt bist du ein Baum, aber für uns bist du die Welt“ und „Herr, bewahre uns vor Hagel, Sturm und Wind und Menschen, die immer nur die ‚Guten‘ sind.“

Einige Teilnehmer blieben noch im Gespräch beisammen, während Le Huong Brogsitter aus Vietnam kleine bunte Kraniche, das Symbol des Friedens, verteilte. Sie waren von Yok Fung (Hongkong) von den „Internationalen Frauenzimmern“ gebastelt worden. Auch SPD-Bundestagskandidatin Alicia Bokler hatte sich mit Rosen eingefunden.



X