Riccardo und Max zeigen ihr Können beim Jugendvergleich

Für den LSC beim Jugendvergleichsfliegen dabei: Max Müller (im Cockpit) und Riccardo Matthes. Foto: LSC

Bad Homburg (hw). Der Luftsportclub Bad Homburg (LSC) richtete vor Kurzem einen von drei Vorentscheiden zum Landesjugendvergleichsfliegen aus. Weitere Wettbewerbe fanden in Braunfels und Gedern statt. Das Jugendvergleichsfliegen findet jährlich bis auf die Bundesebene statt. Teilnehmen dürfen Piloten, die unter 25 Jahre alt sind. Der Wettbewerb dient als Förderung des Breitensports und soll die Kommunikation unter den luftsporttreibenden Jugendlichen fördern.

Zunächst finden Vorentscheide auf Landesebene statt. In Hessen waren es drei Wettbewerbe. Je nach Teilnehmeranzahl qualifizieren sich die besten Piloten dann für das Landesjugendvergleichsfliegen. Die dort Bestplatzierten dürfen dann auf Bundesebene an dem Bundesjugendvergleichsfliegen teilnehmen. Am Vorentscheid beim LSC Bad Homburg nahmen 27 Piloten aus unterschiedlichen Vereinen teil. Unter ihnen waren auch Riccardo Mathes und Max Müller vom LSC Bad Homburg. Bei dem Wettbewerb absolviert jeder Teilnehmer drei Windenstarts. Bei den Flügen werden verschiedene, vorgeschriebene Übungen abgeflogen. Am Ende steht eine Ziellandung in einem abgesteckten Ziellandefeld. Beim ersten Flug wird der Start, eine Platzrunde mit Kurvenwechsel mit 30 bis 50 Grad Querlage, ein spezielles Landeverfahren, dem Seitengleitflug, und die Ziellandung bewertet.

Beim zweiten Flug wird außer Start und Landung eine hochgezogene Fahrtkurve bewertet. Dafür beschleunigt der Pilot das Segelflugzeug auf 130 bis 160 Kilometer pro Stunde und zieht dann die Fahrt gleichmäßig wieder raus, um in einen Vollkreis einzuleiten.

Der dritte Start besteht aus Start und Ladung und einer sogenannten Rollübung. Hierfür steuert der Pilot auf einen festen Punkt in der Ferne zu und senkt dann abwechselnd die linke und rechte Fläche. Für den Zuschauer sieht es aus, als wenn das Flugzeug winkt.

„Für den Laien klingt dies einfach, aber da ein Flugzeug sich über mehrere Achsen bewegt, ist sehr viel Feingefühl und Geschick gefragt, damit das Flugzeug sauber fliegt. Gibt man ein bisschen zu wenig Quer- oder Seitenruder, tanzt das Flugzeug aus der Linie und bricht in eine Richtung aus. Dies gibt dann Punktabzug“, erklärt Max Müller. Für die Bewertung der Flüge werden zehn Punktrichter eingesetzt, die jede Übung genau beobachten. Für jede unsaubere Übung gibt es Strafpunkte, die in einem Regelpaket einheitlich geregelt sind.

Die wohl größte Herausforderung besteht in der Ziellandung. Hierfür werden drei Felder mit einer Länge von 13, 14 und 23 Metern hintereinander abgesteckt. Ziel ist eine saubere Spornradlandung im ersten Feld. Feld 2 erhält drei Strafpunkte, Feld 3 erhält sechs Strafpunkte, und ein Aufsetzten außerhalb es Feldes wird mit neun Strafpunkten geahndet.

„Leider war das Wetter zu Beginn des Tages nicht so gut. Zeitweise gab es sogar Regen, was den ersten Durchgang sehr anspruchsvoll machte. Durch den Regen war die Sicht schlechter, und man musste schneller anfliegen. Das macht die Ziellandung schwieriger“, berichtet Riccardo Matthes. „Das Teilnehmerfeld war sehr stark, und einige Piloten schafften die Ziellandung mit 0 Strafpunkten.“

Insgesamt wurden an diesem Tag 82 Starts absolviert. „Eine Startfrequenz von zehn bis zwölf Starts pro Stunde ist schon sehr hoch und funktioniert nur, wenn alle mitmachen und auch mitdenken“, lobt der Veranstalter. „Dies hat sehr gut geklappt! Alle haben sich gegenseitig geholfen und die gelandeten Flugzeuge schnell wieder aus der Landebahn gezogen, sodass es keinerlei Schwierigkeiten gab.“ Am Abend wurde dann gemeinsam gegrillt und gefeiert.

Sonntagvormittag wurden feierlich die Sieger gekürt: 1. Platz: Simon Koch (SFC Mümlingtal), 2. Platz: Timo Schulz (SFC Mümlingtal), 3. Platz: Timo Wohl (Akaflieg Frankfurt). Riccardo Matthes erreichte den 6. Platz. Er qualifizierte sich damit für das Landesjugendvergleichsfliegen in Hörbach. Max Müller erreichte Platz 15.



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