Schwierige Standortsuche für Bronzeguss „Big Half Foot“

Wo soll die Blickachsen-Skulptur „Big Half Foot“ von Fredrik Wretman ihren Platz finden? Foto: Courtesy Stiftung Blickachsen

gGmbH, Bad Homburg, und Künstler

Bad Homburg (jas). Wo in der Kurstadt soll die von der Stadt angekaufte Blickachsen-Skulptur „Big Half Foot“ von Fredrik Wretman ihren Platz finden? Schon lange diskutieren Gremien und Parteien über den vermeintlich besten Platz für das 2,40 Meter große Kunstwerk, das während der Skulpturenbiennale im Kurpark zu bestaunen war. Seit mehreren Monaten bereits befindet sich das Kunstwerk, ein skalierter Abguss des Fußes des Künstlers selbst, im Depot. Die Entscheidungsfindung war durch die Corona-Pandemie aufgeschoben worden.

Nach dem Magistrat berät nun der Kulturausschuss und abschließend das Stadtparlament in seiner Sitzung am Donnerstag, 25. Juni, über drei mögliche Standorte. In der Diskussion sind zum einen der Ortseingang Dornholzhausen. „Der Ortsbeirat Dornholzhausen schlägt mit Beschluss vom 4.11.2019 vor, die Skulptur ‚Big Half Foot‘ auf dem Parkplatz am Vereinshaus Dornholzhausen an der PPR-Kreuzung aufzustellen“, heißt es in einer Tischvorlage für die Sitzung des Kulturausschusses. Zum anderen gibt es einen Vorschlag, der eine Wiese am Hindenburgring/Ecke Heuchelheimer Straße im Blick hat. „Schaut man sich die herrliche Wiese am Eingang Tannenwaldallee an, so lädt sie geradezu als Standort ein“, meint Stadträtin Beate Fleige. Für sie steht fest: „Die Skulptur gehört ins Grüne und auf keinen Fall auf einen Parkplatz – umgeben von Autos. Diese Idee ist so absurd und sicher nicht im Sinne derer, die sich seinerzeit für diese Figur ausgesprochen hatten. Der Fuß stand überlebensgroß im Grünen und entfaltete dort seinen Reiz und wurde deshalb auserkoren. Diese Wirkung kann er an einem Verkehrsknotenpunkt niemals entfalten“, so Fleige.

Für eine mögliche Standortauswahl kommt außerdem eine Teilfläche des künftigen Neuen Philippsgartens, einem Bestandteil der Landgräflichen Gartenlandschaft als Erweiterung des ehemaligen Philippsgartens in Betracht. Die ursprüngliche Fläche des Philippsgartens wurde nach dem Niedergang des Hauses Hessen-Homburg 1866 parzelliert und für landwirtschaftliche Nutzung freigegeben. Auch zu Zeiten des Landgrafen Philipp waren dort nur Obstbäume und andere Baumarten gepflanzt worden – ohne Anspruch einer landschaftsgärtnerischen Gestaltung.

Der Neue Philippsgarten wird voraussichtlich die Fläche vom Gotischen Haus bis zur Bundesstraße 456 umfassen und von der Tannenwaldallee begrenzt werden. Diese Fläche im überwiegend städtischen Eigentum wird aktuell landwirtschaftlich genutzt. Im Zuge einer möglichen Standortauswahl könnte die unten eingezeichnete Teilfläche des künftigen Neuen Philippsgartens als Standort der Skulptur „Big Half Foot“ vorgesehen werden. Sie ist in städtischem Besitz und wurde zuletzt als Lagerfläche für Baumaterialien und Geräte, die für die Instandsetzung des Tannenwaldwegs gebraucht wurden, von der Stadt genutzt.

„Ausgehend von dieser Fläche, könnte der Neue Philippsgarten als Landschafts-Skulpturenpark angelegt werden. Dieser Bereich könnte ferner als Ausweichfläche für jene Skulpturen, die aktuell im Park des Gotischen Hauses stehen, genutzt werden. Wegen der ab Frühjahr 2021 beginnenden Sanierungsarbeiten am Gotischen Haus müssen die Skulpturen aus Sicherheitsgründen aus dem Garten des Gotischen Hauses entfernt und für mehrere Jahre umgesetzt werden. Hierfür kommt die beschriebene Teilfläche des künftigen Neuen Philippsgartens, direkt gegenüber dem Gotischen Haus, am besten in Betracht“, heißt es in der Vorlage.

Und weiter: „Gemeinsam mit der Skulptur ‚Big Half Foot‘ könnte mit diesen schon vorhandenen Skulpturen ein Landschaft-Skulpturenpark begonnen und zugleich der Neue Philippsgarten in Teilen bereits sichtbar gemacht werden. Aus zukünftigen Blickachsenausstellungen anzukaufende Skulpturen könnten dann den Landschaft-Skulpturenpark sukzessive ergänzen. Auf diese Weise würde die einzigartige Kulturachse vom Gotischen Haus, über den Gustavsgarten bis zum Schloss und dem Kurpark weiterentwickelt, in der Kunst und Natur miteinander in enge Verbindung treten.“



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