Simon Geschke feiert zweiten Triumph

Viel Beifall für die Profis auf dem Rad gibt es von den Zuschauern, die sich am Streckenrand auf Höhe von Start und Ziel in der Kaiser-Frie-drich-Promenade versammelt haben. Foto: Sajak

Von Gerhard Strohmann

Bad Homburg. Er kam, sah – und siegte! Zum zweiten Mal nach 2015 hat sich der 36-jährige Berliner Simon Geschke am Sonntag beim „43. Grand Prix Bad Homburg“ in die Siegerliste eingetragen. Sehr zur Freude der Fans am Rand des 1,6 Kilometer langen Rundkurses mit Start und Ziel vor der Wicker-Klinik in der Kaiser-Friedrich-Promenade gab es bei Geschke keine Anzeichen von Müdigkeit – obwohl er bei der am 24. Juli beendeten Tour de France 2022 neun Tage lang das Trikot des Führenden in der Bergwertung getragen hatte und am Samstag noch beim „Donostia San Sebastian Klasikoa“ an den Start gegangen war.

Zum Glück gab es am Sonntagmorgen keine Probleme mit dem Flug von Spanien nach Frankfurt, und so konnte sich Tour-Star Simon Geschke zusammen mit den vier weiteren deutschen Tour-de-France-Teilnehmern John Degenkolb, Nils Politt, Max Waldscheid und Jonas Rutsch pünktlich um 13 Uhr in Bad Homburg zum „Sign-In“ präsentieren und mit Eurosport-Moderator Karsten Migels über seine jüngsten Erfolge plaudern. Zwar durfte Geschke in Bad Homburg auf Geheiß seines Rennstalls nicht mit dem rot-gepunkteten Trikot des Bergbesten bei der Tour antreten, aber immerhin war ihm der gleichfarbige Helm gestattet, mit dem er sich nach Bodo Zehner, Stefan Steinweg und Nils Politt als vierter Fahrer in die Liste derer einreihte, die in der Geschichte des Kurparkrennens bereits zweimal die Sieger-Schärpe in Empfang nehmen durften.

Punkte sammeln

Politt hatte am Sonntag sogar die Chance auf seinen dritten Triumph im Kurpark, und der in Bommersheim lebende Lokalmatador John Degenkolb sogar auf den vierten, aber beide mussten diesmal der aktuellen Klasse von Geschke Tribut zollen.

In der Endabrechnung des Kriteriums, bei dem nicht derjenige gewinnt, der nach 50 Runden gleich 80 Kilometer als Erster über den Zielstrich fährt, sondern derjenige, der bei den zehn Wertungen die meisten Punkte erreicht, lag Geschke mit 24 Punkten vor Politt (19) und Degenkolb (17), sodass die drei deutschen Tour-de-France-Starter von den zahlreichen Fotografen bei der Siegerehrung gemeinsam auf dem Podest abgelichtet werden konnten. Da bei der letzten Wertung die doppelte Punktzahl vergeben wird (zehn statt fünf für den Gewinner), stand vor dem Finale lange Zeit noch nicht fest, wer denn der Gesamtsieger des 2022er-Rennens werden würde. Die vier Profis Geschke (14), Politt, Rutsch und Degenkolb (alle 13) hatten vor dem Punkte-Finale nämlich allesamt noch gute Chancen auf Rang eins.

Beim Jedermann-Rennen lag Nikolaj Wächtershäuser (Muchachos Cycling Club) vorne, und den Wettbewerb der Altersklasse U17 gewann Benett Bachmann (DJK SSG Bensheim). Außer der Weltmeisterschaft für die Mitglieder der Rotarier, durch die das Kurparkrennen am Samstag mit einem zusätzlichen sportlichen Höhepunkt eröffnet worden war, feierte am Sonntag auch das Laufradrennen für die Minis im Alter bis sechs Jahre Premiere, das nach dem überwältigenden Echo ganz sicher als zusätzlicher Programmpunkt auch beim 44. „Grand Prix Bad Homburg“ im Jahr 2023 im Zeitplan zu finden sein wird.

Peter Rohracker, der Sportliche Leiter beim Ausrichter RSC Bad Homburg, sah sich nach den beiden optimal verlaufenen Renntagen im Kurpark für so manche schaflose Nacht in den vergangenen Wochen entschädigt: „Unser Organisationsteam hat nach zwei Jahren Coronapause auch diesmal einen unfassbar tollen Job gemacht!“

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