Bad Homburg (hw). Die Stadt hat den aktuellen Wohnungsbericht für die Jahre 2023 und 2024 veröffentlicht. Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen der städtischen Wohnraumförderung sowie über die Versorgung von Haushalten mit bezahlbarem Wohnraum. „Die steigende Zahl wohnungssuchender Haushalte zeigt, wie groß der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Bad Homburg ist. Wir setzen uns dafür ein, gemeinsam mit Land und Bund neue Lösungen zu finden, damit mehr Menschen ein Zuhause in unserer Stadt finden können“, sagt Stadtrat Tobias Ottaviani.
Trotz attraktiver Konditionen wurde das kommunale Darlehensprogramm für familiengerechtes Wohnen auch 2023 und 2024 nicht in Anspruch genommen – vor allem wegen der anhaltend niedrigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt und der engen Einkommensgrenzen. Das Hessen-Darlehen wurde 2023 für zwei Bestandserwerbe bewilligt, 2024 gingen keine neuen Förderanträge ein. Barrierefreier Umbau gewinnt an Bedeutung Die Förderung für den behindertengerechten Umbau selbst genutzten Wohneigentums konnte erneut in Anspruch genommen werden: 2023 wurden zehn Maßnahmen mit rund 44000 Euro gefördert, 2024 stieg die Zahl auf zwölf Maßnahmen mit rund 57000 Euro.
Die Wohngeldreform 2023 hat eine deutliche Wirkung gezeigt: Die Zahl der bewilligten Wohngeldanträge stieg von 662 (2022) auf 1044 (2024). Auch die durchschnittliche Zahlung stieg auf über 380 Euro pro Monat. Die Bearbeitungsdauer bleibt herausfordernd, konnte aber durch digitale Prozesse und optimierte Abläufe verbessert werden. Die Hochstufung des Wohngeldes führte zu einem spürbaren Rückgang von Berechtigten für den städtischen Mietzuschuss (Bad Homburger Modell).
Die Zahl der registrierten Haushalte auf der Suche nach sozial gefördertem Wohnraum stieg 2024 auf 932 – ein Zuwachs von mehr als 30 Prozent gegenüber 2023. Der größte Bedarf besteht bei Einpersonenhaushalten sowie bei großen Familien. Rückgang beim geförderten Wohnungsbestand Der Bestand an Sozialwohnungen ist weiter gesunken: Im Jahr 2024 standen noch 450 öffentlich geförderte Wohnungen zur Verfügung – ein Rückgang um 82 Wohneinheiten seit 2022. Ursachen sind vorzeitige Ablösungen durch Eigentümer, bei denen keine neuen Belegrechte vereinbart werden konnten. Zum 1. Januar 2024 hat die Stadt Bad Homburg erstmals ein qualifizierter Mietspiegel veröffentlicht, der mehr Transparenz und Rechtssicherheit für Mieter und Vermieter bietet. Er wurde gemeinsam mit Interessenvertretungen und unter wissenschaftlicher Begleitung erstellt. „Mit dem erstmals veröffentlichten qualifizierten Mietspiegel schaffen wir mehr Transparenz und Rechtssicherheit für Mieter und Vermieter. Das ist ein wichtiger Schritt für ein faires und gerechtes Miteinander auf unserem Wohnungsmarkt“, so Ottaviani. Die Stadt Bad Homburg erstellt den Wohnungsbericht seit 1996. Weitere Informationen sowie der vollständige Bericht sind im Internet unter www.bad homburg.de/wohnen abrufbar.