Stadtparlament stimmt über WTA-Turnier ab

Bad Homburg (hw). Der Magistrat hat am Montag über die Verträge abgestimmt, die für ein WTA-Turnier vom Jahr 2020 an mit den weiteren Beteiligten abzuschließen sind. Das Gremium entschied sich für das Projekt. Vertragspartner sind neben der Stadt der All England Lawn Tennis Club Limited (AELTC), der als Lizenznehmer bei diesem Turnier mit der Agentur Perfect Match und dem Management von Angelique Kerber zusammenarbeiten wird, sowie die Kur- und Kongress-GmbH, der Tennis Club Bad Homburg und die Homburger Turngemeinde 1846.

Stimmen abschließend die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Donnerstag, 12. September, zu, können die Verträge am 13. September unterschrieben werden. Dann hätte der AELTC die Möglichkeit, vom 20. bis 27. Juni 2020 und bis einschließlich 2024 ein WTA-Tennisturnier in Bad Homburg durchzuführen.

Das Vorbereitungsturnier auf Wimbledon soll regelmäßig auf der Anlage des Tennis Clubs (TC) Bad Homburg sowie auf zwei weiteren Plätzen außerhalb der Clubanlage stattfinden. Auf dem Gelände der HTG am Niederstedter Weg entstehen drei Trainingsplätze. In den Verträgen sind unter anderem die Modalitäten zur Errichtung der sechs Rasenplätze, deren Nutzung sowie die Laufzeit der Verträge und Haftungsfragen geregelt.

Wimbledon zeichnet für die Anlage sämtlicher Tennisplätze verantwortlich. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Errichtung der sechs Plätze auf rund 1,375 Millionen Euro. Den größten Anteil übernimmt der AELTC. An den restlichen Kosten in Höhe von 475 000 Euro beteiligt sich das Land Hessen im Rahmen der Sportförderung mit einem Betrag von bis zu 300 000 Euro.

Der Platz zwei des TC Bad Homburg soll für das WTA-Turnier dauerhaft in einen Rasenplatz umgewandelt und mit einer temporären Tribüne versehen werden. Der Platz soll während des Turnierverlaufs als Herzstück des Turniers, als Centre Court, dienen. Für die beiden Matchcourts außerhalb der Anlage des TC Bad Homburg werden derzeit zwei Standorte geprüft. Zum einen ist die Rasenfläche zwischen der Thai Sala und dem Gelände des TC eine Variante. Ein zweiter möglicher Standort ist die Rasenfläche zwischen Kisseleffstraße und Kaiser-Wilhelms-Bad.

Die Stadt wird als Ausgleich für den dauerhaften Rasenplatz auf der Anlage des TC Bad Homburg zwei neue Sandplätze errichten. Sie wird sich bemühen, diese fußläufig in räumlicher Nähe zur Anlage des Clubs anzulegen. Die Variante, diese Plätze auf dem Dach des Casino-Parkhauses zu bauen, ist inzwischen ausgeschlossen. Des Weiteren ist im Kurpark, direkt an die Anlage des TC Bad Homburg angrenzend, ein modernes Fan Village mit einem gastronomischen Angebot sowie Flächen für Aussteller vorgesehen. Die drei Trainingsplätze auf dem Areal der Homburger Turngemeinde sollen den Spielerinnen als Trainingsfläche dienen.

Bad Homburg kann auf eine lange Tennis-Tradition zurückblicken, gilt als Wiege des Tennissports auf dem europäischen Festland. Englische Kurgäste brachten diesen damals neuen Sport in die Kurstadt. 1874 wurde erstmals in einer Hotelanlage in Bad Homburg Tennis gespielt, nur wenig später auf provisorisch abgesteckten Feldern auf den Rasenanlagen im Kurpark. Bereits 1876 wurde in Bad Homburg der erste Tennis Club auf dem europäischen Kontinent gegründet. Durch die im Sommer in Bad Homburg weilende Kaiser-Familie mit ihrem Gefolge erlebte die „neue Attraktion“ schnell einen Boom. Bereits in den 1890er-Jahren stieg die Zahl der Tennisplätze auf 20 fest angelegte Courts. Zwischen 1899 und 1901 fanden in Bad Homburg zudem drei Mal in Folge die Deutschen Tennismeisterschaften statt.



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