Tigerente, Kleiner Bär und das respektlose Sams

Bad Homburg (hw). In Bad Homburg können in diesem Herbst Ausstellungen mit Unikaten und Grafiken von zwei vielfach preisgekrönten Kinderbuchautoren besichtigt werden: Janosch und Paul Maar.

Wer kennt nicht den Kleinen Bären und den Kleinen Tiger, die sich mit der gelbgestreiften Tigerente auf Rädern im Schlepptau auf den Weg nach Panama, dem Land ihrer Träume, machen? Oder Günter Kastenfrosch, die Maus mit den roten Strümpfen, den Vaterbären und die vielen anderen sympathischen Figuren von Janosch? Einige von ihnen können vom 6. September bis 6. Oktober im Kulturzentrum Englische Kirche am Ferdinandsplatz angeschaut werden. Der 1931 als Horst Eckert in Schlesien geborene Schriftsteller ist jedoch keineswegs nur ein „Bildgeschichten-Erzähler“ für Kinder, sondern hat auch zahlreiche Romane und Theaterstücke für Erwachsene geschrieben. In seinem ersten Roman „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“ setzte er sich literarisch mit seiner Jugend auseinander. Auch dieser Aspekt von Janoschs Schaffen wird in der Englischen Kirche gewürdigt.

Eigens für diese Ausstellung wird Janosch, der auf Teneriffa lebt, eine Grafik für die Stadt Bad Homburg entwerfen. „Janosch in Bad Homburg – Unikate und Grafiken“ wird am Freitag, 6. September, um 19 Uhr eröffnet und kann mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Und wer kennt nicht das freche, vorlaute und respektlose Sams und seinen adoptierten Papa, den schüchternen Herrn Taschenbier? Das kleine Känguru, die Kuh Gloria und Herr Bello? Ihr Schöpfer Paul Maar, der in einem lesefeindlichen Elternhaus in Schweinfurt aufwuchs und Bücher im Kinderzimmer seines Freundes verschlang, begann erst mit dem Schreiben, als er selbst Kinder hatte. Er war enttäuscht über die schlechte Qualität der Kinderbücher, die in den ersten Nachkriegs-Jahrzehnten auf dem Markt waren. So entstand 1967 „Der tätowierte Hund“, der einem Löwen Geschichten zu den Bildern auf seinem Fell erzählt. Wie Janosch ist auch der in Bamberg lebende Paul Maar mit seinem einzigartigen Kosmos an Geschichten und Figuren, zu dem außerdem viele Klassiker der Augsburger Puppenkiste gehören, weltberühmt geworden.

Mit der Heimatstube Ober-Erlenbach hat ein relativ kleines Haus eine Ausstellung zu Paul Maar zusammengestellt. Aber es hat eine besondere Verbindung zu dem Autor: Die Grundschule Ober-Erlenbach war 1997 die erste Grundschule in Deutschland, die in Paul-Maar-Grundschule umbenannt wurde. Den Ausstellungs-Machern ist es gelungen, das handschriftliche Originalmanuskript des ersten Buches „Der tätowierte Hund“ sowie Originalillustrationen in den Bad Homburger Stadtteil zu holen. Außerdem ist eine Wunschmaschine und ein Sams-Theater en miniature vor dem Stadtbild von Bamberg zu sehen. Die Ausstellung läuft bis zum 17. November und kann bei freiem Eintritt jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr sowie bei der Bad Homburger Kulturnacht am Samstag, 26. Oktober, ab 19 Uhr besichtigt werden.



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