Timo Steul führt ab sofort die Stadtwehr

Im Beisein von Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt (r.), Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak (2. v. r.), Brandrat Daniel Guischard (2. v. l.) und dem Vorsitzenden des Stadtkreisfeuerwehrverbands, Uwe Wolf (l.), überreicht der bisherige Wehrführer Jörg Meketzer (3. v. r.) die Wehrführer-Weste an den neuen Wehrführer Timo Steul. Foto: Feuerwehr Bad Homburg-Stadt

Bad Homburg (eh). Wehrführer Jörg Meketzer eröffnete die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Homburg-Stadt in der Feuerwache unter 2-G+-Bedingungen. Erste Grußworte sprach Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt. Es sei ihm eine besondere Freude, bei dieser Jahreshauptversammlung zu sein und er überbringe die Grüße der Stadtverordnetenversammlung. Etzrodt dankte für die hohe Einsatzbereitschaft und hob den hohen Stellenwert der Feuerwehr in der Stadt hervor. „Politik und Stadtverwaltung wissen, was die Feuerwehr für die Stadt leistet, und kennen ihre Pflicht, für eine gut ausgestattete und schlagkräftige Wehr zu sorgen“, sagte Dr. Etzrodt.

Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Oliver Jedynak ging in seiner Rede auf das zweite Jahr der Corona-Pandemie und die Hochwasserkatas-trophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein und hob damit den Stellenwert des Katastrophenschutzes in der heutigen Zeit hervor. „Die Freiwillige Feuerwehr war und ist immer einsatzbereit, auch in jeder Phase der Pandemie.“

Der Leiter der Feuerwehr Bad Homburg, Branddirektor Daniel Guischard, bedankte sich für die geleistete Arbeit der Stadtwehr und bemerkte, dass die Einsatzkräfte während der Pandemie besonders gefordert seien. Besonders hob er die Einsatzbelastung der Stadtwehr durch die Sonderfahrzeuge und zahlreichen Einsätze hervor, stellte den enormen Ausbildungsumfang dar und betonte die damit verbundenen Belastungen.

Zuletzt sprach noch der Vorsitzende des Stadtkreisfeuerwehrverbands, Uwe Wolf. Er wies darauf hin, dass die Gemeinschaft der Feuerwehr in der Pandemie gelitten habe, da man nur noch zum Einsatz in der Feuerwache sei.

Wehrführer Jörg Meketzer erklärte den Ausfall der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr und das ungewöhnliche Datum in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie. Er erwähnte, dass nicht nur alle Veranstaltungen 2020 verschoben oder ganz abgesagt wurden, sondern dass vor allem auch Lehrgänge abgebrochen beziehungsweise abgesagt werden mussten. Er machte das an Zahlen deutlich: So konnten im Jahr 2019 noch 33 Lehrgänge und Seminare besucht werden, im Jahr 2020 aber nur noch zwei.

Allen Anwesenden gab Meketzer einen Überblick über Zahlen, Daten und Fakten. So wurden von den 72 aktiven Einsatzkräften (davon sieben Frauen) der Stadtwehr im Jahr 2019 insgesamt 450 Einsätze abgearbeitet. Diese untergliedern sich in 136 Brandsicherheitsdienste, 121 Fehlalarme, 143 Hilfeleistungen und 50 Brände. Die 67 aktiven Einsatzkräften (davon sieben Frauen) der Stadtwehr mussten im Jahr 2020 insgesamt 357 Einsätze leisten. Diese gliedern sich in 38 Brandsicherheitsdienste, 121 Fehlalarme, 125 Hilfeleistungen und 73 Brände. Besondere Einsätze waren im Jahr 2019 der Großbrand im Gestüt Erlenhof und ein Dachstuhlbrand in Kirdorf. Im Jahr 2020 ist der Brand eines Hauses im Altstadtkern von Kirdorf nennenswert. Die Stadtwehr musste 16 Mal im Jahr 2019 und elf Mal in 2020 überörtlich Hilfe leisten.

Jugendwart Torsten Stürtz verlas den Bericht der Jugendfeuerwehr. Er berichtete unter anderem von Ausflügen nach Berlin, zum Skispringen, zum Schlittschuhfahren und Aktionen beim eigenen Tag der offenen Tür. Die Jugendfeuerwehr musste in den Pandemie-Jahren Verluste bezüglich der Mitglieder hinnehmen. Fünf Neueintritte stehen 18 Austritten und einem Übertritt in die Einsatzabteilung gegenüber. Zählte man Anfang 2019 noch 29 Mitglieder, waren es Ende 2020 nur noch 15.

Befördert wurden zu Feuerwehrmannanwärtern Paul Hofacker, Paul Engelhaft und Hariprasad Devaraj, zu Oberfeuerwehrmännern Maximilian Engelhaft und Nils Kretzschmar, zu Löschmeistern Alexander Hill, Christian Hubbard, Carsten Knödel und Thorsten Schreiber, zu Hauptlöschmeistern Andreas Keimling und Florian Wulf und zum Oberbrandmeister Sascha Stürtz. Sebastian Frank wurde mit der Ehrenmedaille in Gold des Nassauischen Feuerwehrverbands für 30 Jahre aktive, pflichttreue Dienstzeit ausgezeichnet. Hans Wehn erhielt das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst.

Im Anschluss an die Beförderungen wurden verschiedene Ehrungen des Feuerwehrvereins vorgenommen: Für zehn Jahre Vereinszugehörigkeit wurde Carsten Knöfel geehrt. 20 Jahre dabei sind: Tobias Braum, Alexander Hill, Benedikt Hill und Daniel Meketzer. 30 Jahre im Verein ist Sebastian Frank, für 35 Jahre wurden Andreas Lauterbach, Michael Richter, Peter Schätzle, Hans-Jürgen Siller und Sascha Stürtz geehrt. 50 Jahre gehört Walter Rösser dem Verein an.

Nach den Ehrungen fand die Wahl eines neuen Wehrführers für die Stadtwehr statt. Zur Wahl hatte sich Timo Steul gestellt, der von der Mitgliederversammlung in geheimer Wahl zum neuen Wehrführer gewählt wurde. Er folgt damit auf Jörg Meketzer, der das Amt zehn Jahre innehatte und dafür vom Verein mit der Vereinsehrennadel mit Ehrenkranz in Silber geehrt wurde.



X