Es war einmal ein Junge, dessen erstes Wort lautete: „Auto“, seine ersten Geräusche: das krachende „RRRRR“ eines Reifenwechsels in der Formel eins. Im Alter von drei Jahren zeigte er mehr als 20 Länder mit Flagge auf der Weltkarte, alles Standorte der Teams oder die Wohnorte der Fahrer der Formel eins. Er hat im Kindergarten behauptet, Rennfahrer werden zu wollen und Autos zu bauen. Seit seinem sechsten Lebensjahr spart er jeden Euro Taschengeld für seinen Traum: ein Rennkart. Als er zwölf Jahre alt wurde und endlich in der Lage war, selber an dem Fahrzeug zu schrauben, haben seine Eltern ihm im September 2020 ein gebrauchtes Rennkart gekauft. Nun ging es auf die nächstgelegenen Kartbahnen: Oppenrod, Wittgenborn, Liedolsheim. Aber allein Kreise zu drehen, wäre auf Dauer langweilig. Also ein Herz gefasst und sich entschlossen, beim Westdeutschen ADAC-Kart-Cup 2021 mitzufahren. „Leo-Livius Arne Weber, 13 Jahre alt, aus Bad Homburg, startet mit der Nummer 13 von Platz drei“, rauscht es am 20. Juni in Kerpen auf der Heimstrecke der Rennfahrer-Legende Michael Schumacher beim ersten Rennen seines Lebens aus den Lautsprechern über die Rennarena. Nach der Formationsrunde wird hart gekämpft, ein Überholmanöver gelingt bei 114 Sachen, der zweite Platz wird aber vom Konkurrenten zurückerobert. So endet das Rennen im engen Spitzentrio auf Platz drei. Das zweite Rennen verläuft ähnlich. Am Ende des Tages steht der dritte Platz in der Gesamtwertung. Es folgen noch vier Rennwochenenden mit acht Rennen in diesem Jahr. Da werden Daumen gedrückt, damit der Traum weitergeht. Foto: RMW-Motorsport