Unterstützung für ukrainische Schüler

Bad Homburg (hw). Soziales Engagement ist einer der Leitgedanken von Rotary, und so wollte der Rotary Club Bad Homburg auch die Hilfsaktionen unterstützen, die im Zusammenhang mit der Ukrainekrise angelaufen waren. Gleich nach Ausbruch des Krieges hatte der Club eine „Task Force Ukraine“ gegründet, die in kürzester Zeit nicht nur einen namhaften Spendenbetrag bei den Mitgliedern eingesammelt, sondern auch ein Konzept entwickelt hatte, wie das Geld besonders sinnvoll und effizient eingesetzt werden kann. Der Präsident von RC Bad Homburg Martin Scholich erläuterte: „Wir hatten uns entschieden, bei der Verteilung des Geldes zweigleisig vorzugehen: Außer der Unterstützung der Flüchtlinge in Bad Homburg wollten wir auch im Kriegsgebiet helfen. Außerdem war es uns wichtig, uns auf bestimmte Projekte zu fokussieren und nicht nach dem ‚Gießkannenprinzip‘ vorzugehen.“ Nachdem das erste Geld zur Verfügung stand, begann der Club sofort mit der Umsetzung der angedachten Konzepte.

In Bad Homburg hat man die ukrainische Psychologin Dr. Valentyna Mazhbits engagieren können, die ukrainischen Flüchtlingskindern, die in Bad Homburg zur Schule gehen, in Abstimmung mit der jeweiligen Gastschule konkret bei der Integration in die neue Umgebung hilft. Diese Maßnahme wird auch von der Goethe-Universität in Frankfurt unterstützt. Alle Schulen in Bad Homburg hatten immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die neu aufgenommenen Schüler sehr rasch von ausgebildeten Fachkräften begleitet werden sollten und daher dieses Projekt sehr begrüßt. „Auch die große Offenheit der Stadt sowie des Schulamts haben in beispielhafter Weise die schnelle Umsetzung dieser wichtigen Maßnahmen ermöglicht“, so der Rotary Club.

Um auch im Kriegsgebiet der Ukraine selbst wirksam und gezielt helfen zu können, arbeitet der Rotary Club eng mit lokalen Hilfsorganisationen zusammen, die bewiesen haben, humanitäre Unterstützung zuverlässig auch in akut umkämpfte Regionen bringen zu können. „Wir haben dabei mit großem Respekt gelernt, wie engagiert, kompetent und auch mutig sich viele ukrainischstämmige Familien, die seit vielen Jahren in unserer Region leben, für ihr Herkunftsland einsetzen“, sagte Präsident Scholich.

Eine erste vom Rotary Club Bad Homburg finanzierte Lieferung von Beatmungsgeräten und Röntgenapparaten ist inzwischen in der umkämpften Region Mykolayiv in der Nähe von Odessa eingetroffen. Aktuell sammelt der Club weitere Unterstützung für den Kauf eines dringend benötigten Rettungswagens für die immer wieder unter russischen Beschuss stehende Region Irpin.

Sowohl bei der Finanzierung des Rettungswagens als auch im Rahmen der anderen Projekte seiner Ukraine-Hilfe steht der Rotary Club Bad Homburg einer Kooperation mit befreundeten Clubs, anderen Organisationen und Investoren aufgeschlossen gegenüber. Der Inner Wheel Bad Homburg hat bereits eine große Spende getätigt. Weiterhin hat sich der RC Schloss spontan bereiterklärt, die genannten Hilfsprojekte des RC Bad Homburg beim kommenden Weinfest mit zu unterstützen und den Erlös des Weinstands den Ukraine-Projekten zukommen zu lassen.

Psychologin Dr. Valentyna Mazhbits (hinten, 4. v. l.) und Lehrerin Jana Frankfurth (hinten, r.) mit Kindern und Jugendlichen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Foto: Rotary Club



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